Antikorruptionsvolksbegehren: Unser Einsatz für den Rechtsstaat

307.629 Unterschriften hat das Antikorruptionsvolksbegehren erreicht – ein Riesenerfolg für uns Bürger_innen! Besonderer Dank geht an unsere über 500 Freiwilligen, die in mehr als 200 Gemeinden in ihrer Nachbarschaft unterwegs waren und maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben. Wie wir gemeinsam in den vergangenen Monaten Korruption und Machtmissbrauch den Kampf angesagt haben, warum die Politik nicht länger wegschauen kann und was das für die Zukunft bedeutet, kannst du hier nachlesen.

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Wer die österreichische Innenpolitik der letzten Jahre mitverfolgt hat, weiß: Österreich hat ein massives Korruptionsproblem. Seit Jahren machen wir bereits auf das Problem aufmerksam und setzen uns für einen starken Rechtsstaat ein – und das mit Erfolg: So haben wir letztes Jahr mit über 8.000 Stellungnahmen den sogenannten “Vertuschungsparagraf” verhindert, der Hausdurchsuchungen bei Politiker_innen unmöglich gemacht hätte. [1] Dieser Teilerfolg macht Mut, doch um das Korruptionsproblem in den Griff zu bekommen, braucht es grundlegende Veränderung und neue Spielregeln für Politiker_innen. Deshalb haben wir von #aufstehn uns dazu entschieden, das “Rechtsstaat und Antikorruptionsvolksbegehren” tatkräftig zu unterstützen.

2. bis 9. Mai: Eine wichtige Woche für unsere Demokratie

Bereits in der Unterstützungsphase bis Dezember 2021 hat das Volksbegehren mehr als 80.000 Unterstützungserklärungen sammeln können. Damit sich das Parlament mit den Forderungen des Volksbegehrens beschäftigen muss, sind allerdings mindestens 100.000 Unterschriften nötig, mindestens 20.000 mussten wir also Anfang Mai sammeln. Um das zu schaffen, haben wir uns einiges überlegt, wie wir auf das Thema aufmerksam machen und möglichst viele Menschen davon überzeugen können, das wichtige Volksbegehren zu unterschreiben.

500 Freiwillige in 200 Gemeinden

Vom Seewinkel im Burgenland, über das Gasteiner Tal in Salzburg bis hin in den Bregenzer Wald in Vorarlberg: Über 500 Menschen in mehr als 200 Gemeinden haben in ganz Österreich Türhänger verteilt und so ihre Nachbar_innen erinnert, das Volksbegehren zu unterschreiben. Die Türhänger kamen sehr gut an: “Habe alle Türhänger in der Nachbarschaft nicht nur verteilt, sondern bei mehr als der Hälfte ein persönliches Gespräch mit den Nachbarn geführt. Die Rückmeldungen waren meistens positiv”, so Joseph aus Oberösterreich. Sie kamen so gut an, dass es die Türhänger die Titelbilder österreichischer Tageszeitungen zierten.

Screenshot: Salzburger Nachrichten, 2.5.2022

Aktionen in ganz Österreich

Montag, 2. Mai, 10:00: In allen Landeshauptstädten versammeln sich prominente Unterstützer_innen des Volksbegehrens und Freiwillige aus der #aufstehn-Community vor Rathäusern, Gemeindeämtern und gut besuchten Plätzen, um Menschen auf der Straße für das Antikorruptionsvolksbegehren zu gewinnen. Im Gespräch mit Passant_innen wurde klar, wie wichtig es für uns Bürger_innen ist, Politiker_innen zu haben, denen wir vertrauen können. Viele waren sich einig, dass es dafür bessere Spielregeln gegen Korruption und Machtmissbrauch braucht und haben deshalb das Volksbegehren unterschrieben.

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Über Korruption reden

Darüber hinaus haben wir das Gespräch mit zahlreichen Expert_innen gesucht und in öffentlichen Diskussionen auf die Wichtigkeit des Volksbegehren aufmerksam gemacht. So hat unsere Geschäftsführerin Maria Mayrhofer im Theater der Josefstadt vor prominenten Unterstützer_innen wie dem ehemaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer betont, warum es klare Spielregeln braucht, damit wir Bürger_innen der Politik endlich wieder vertrauen können.

 

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Auch in unserer Podcast-Folge “Raus aus dem Korruptionssumpf” mit Martin Kreutner (Antikorruptionsexperte und Initiator des Volksbegehrens) haben wir darüber gesprochen, was jede_r von uns tun kann, um gegen Korruption aufzustehn und warum das Volksbegehren eine so große Chance bietet, um mit Korruption aufzuräumen.

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Spannend war auch die Diskussion “Korruption und Machtmissbrauch” im Kreisky-Forum, bei der Maria Mayrhofer mit Falter-Chefredakteur Florian Klenk über das Korruptionsproblem in Österreich gesprochen hat. Abschließend war man sich einig: Das Antikorruptionsvolksbegehren kann der Schlüssel zu einer Politik sein, bei der das Gemeinwohl und nicht persönliche Zwecke im Vordergrund stehen.

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Wie wir uns online für den Rechtsstaat stark gemacht haben

In den sozialen Medien und über eine eigens eingerichtete Website haben wir auf die Forderungen des Antikorruptionsvolksbegehrens aufmerksam gemacht. Tausende Menschen haben unsere Website genutzt, mit der wir das Unterzeichnen ganz einfach mit ein paar Klicks ermöglicht haben – ebenso wie das Weitersagen an Freund_innen und Bekannte. Danke auch an alle, die das Volksbegehren auf diesem Weg unterstützt haben.

Zum Abschluss der Eintragungswoche trafen wir uns mit den Proponent_innen des Antikorruptionsvolksbegehrens am Held_innenplatz. Der Fokus lag dieses Mal am Rechtsstaat und wie dieser in den letzten Jahren von der Politik angegriffen wurde. Veranschaulicht wurde das Ganze mit einer angeschlagenen Justitia – Göttin und Symbol für Gerechtigkeit und Rechtspflege. Und wer könnte die Justitia besser retten als das Antikorruptionsvolksbegehren mit seinem Rückenwind von mehr als 300.000 Unterschriften?

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#aufstehn in den Medien

Unsere Arbeit ist auch auf ein großes mediales Echo gestoßen. Wir haben dafür gesorgt, dass das Antikorruptionsvolksbegehren und die Thematik gehörig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommt:

 

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Ein Erfolg für uns Bürger_innen

Unser gemeinsames Engagement hat also große Wellen geschlagen und dafür gesorgt, dass in den letzten Wochen niemand um das Thema Antikorruption herumkommen konnte. Gleichzeitig haben wir dazu beigetragen, die ursprünglich gesammelten Unterstützungserklärungen in nur einer Woche fast zu vervierfachen. Die 307.629 Unterschriften sind ein Riesenerfolg. Ein großes Danke geht an alle, die mit uns für das Volksbegehren geworben haben: Auf der Straße vor den Gemeindeämtern, in der eigenen Nachbarschaft mit unseren Türhängern oder online über unsere Website.

 

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Wie geht’s weiter?

Nun liegt der Ball bei der Politik. Sie muss sich endlich mit Korruption und Machtmissbrauch auseinandersetzen. Das bedeutet aber auch, dass unser Einsatz noch nicht vorbei ist. Wir werden ihnen genau auf die Finger schauen, damit sie das Korruptionsproblem nicht länger auf die lange Bank schieben kann. Die Regierung muss endlich ihrer Verantwortung nachkommen. Denn wir brauchen klare Spielregeln, um Korruption endlich wirksam zu bekämpfen. Schließlich steht nichts Geringeres als unsere Demokratie auf dem Spiel.

Letter to the Minister of Foreign Affairs of Austria

Dear Foreign Minister Alexander Schallenberg,

We are writing on behalf of a global network of national grassroots campaigning organizations from 19 countries with over 20 million supporters worldwide and a track record full of people-powered victories. We urge you to put the most severe sanctions on President Putin, his parliamentarians and military leadership in response to their invasion and upheaval of Ukraine.

In light of the true danger all of our societies are facing, Putin and his supporters must carry very high costs for the invasion of Ukraine. We believe that small steps are no longer the solution and will not protect the people of Europe and the world from war. Only the harshest sanctions against those responsible can bring the hope of de-escalation and peace.

We urge you to especially take sanctions which will target Putin and the oligarchs responsible for the invasion while remaining in solidarity with the Russian civil society. The certification of the Nord Stream 2 pipeline should be decisively stopped and urgent plans be made to invest in renewable energies. SWIFT accounts of Putin’s friends, allies and their business interests must be terminated. Finances and services must be cut off to all key individuals (and their families) who stand behind Russia’s decision to invade Ukraine. Other export control measures must also be put in place in order to discontinue Russia’s leadership’s ability to import key goods.

We have just witnessed a failure of diplomacy. If you do not seriously approach sanctions and put Peace as the primary interest of our nations, the future of Europe and the world is at risk.

Karolina Skowron, Executive Director of Akcja Demokracja, Poland
Raluca Ganea, Executive Director of Zazim, Israel
Andreas Freimüller, Executive Director of Campax, Switzerland
Robin Zachari, Executive Director of Skiftet, Sweden
Mate Varga, Executive Director of aHang, Hungary
Tudor Bradatan, Executive Director of Declic, Romania
Maria Mayrhofer, Executive Director of #aufstehn, Austria
Matthew McGregor, Executive Director of 38 Degrees, United Kingdom
Audrey Landon, Executive Director of ~ le mouvement, France
Felix Kolb, Executive Director of Campact, Germany
Jurjen van den Bergh, Executive Director of DeGoedeZaak, The Netherlands


Sehr geehrter Herr Außenminister Alexander Schallenberg,

wir schreiben Ihnen im Namen eines globalen Netzwerks zivilgesellschaftlicher Kampagnenorganisationen aus 19 Ländern mit über 20 Millionen Unterstützer_innen weltweit, die immer wieder durch die Kraft der Vielen für Veränderung sorgten. Wir fordern Sie eindringlich dazu auf, Präsident Putin, seine Parlamentarier_innen und seine militärische Führung als Reaktion auf die Invasion in der Ukraine mit den strengsten Sanktionen zu belegen.

Angesichts der unmittelbaren Gefahr, der wir alle ausgesetzt sind, sollten Putin und seine Unterstützer_innen für den Einmarsch in die Ukraine jetzt einen hohen Preis zahlen. Wir glauben, dass kleine Schritte nicht mehr ausreichen, um die Menschen in Europa und dem Rest der Welt vor einem Krieg zu schützen. Umfassende Sanktionen gegen die Verantwortlichen könnten jetzt noch die Hoffnung auf Deeskalation und Frieden bringen.

Wir fordern Sie auf, Sanktionen zu ergreifen, die sich insbesondere gegen Putin und die für die Invasion verantwortlichen Oligarchen richten, und sich gleichzeitig mit der russischen Zivilgesellschaft zu solidarisieren. Die Zertifizierung der Nord Stream 2-Pipeline sollte entschieden gestoppt und dringend Investitionen in erneuerbare Energien geplant werden. Die SWIFT-Konten von Putins Freund_innen und Verbündeten müssen aufgelöst werden. Allen Verantwortlichen, die hinter der Entscheidung Russlands stehen, in die Ukraine einzumarschieren, muss der Zugang zu Finanzen und Dienstleistungen verwehrt werden. Es müssen auch andere Exportkontrollmaßnahmen ergriffen werden, um der russischen Führung die Möglichkeit zu nehmen, kritische Güter einzuführen.

Wir haben gerade ein Versagen der Diplomatie erlebt. Wenn Sie die Sanktionen nicht ernsthaft angehen und den Frieden als das vorrangige Interesse unserer Nationen betrachten, ist die Zukunft Europas und der Welt gefährdet.

Karolina Skowron, Geschäftsführerin von Akcja Demokracja, Polen
Raluca Ganea, Geschäftsführerin von Zazim, Israel
Andreas Freimüller, Geschäftsführer von Campax, Schweiz
Robin Zachari, Geschäftsführer von Skiftet, Schweden
Mate Varga, Geschäftsführer von aHang, Ungarn
Tudor Bradatan, Geschäftsführer von Declic, Rumänien
Maria Mayrhofer, Geschäftsführerin von #aufstehn, Österreich
Matthew McGregor, Geschäftsführer von 38 Degrees, Vereinigtes Königreich
Audrey Landon, Geschäftsführerin von ~ le mouvement, Frankreich
Felix Kolb, Geschäftsführer von Campact, Deutschland
Jurjen van den Bergh, Geschäftsführer von DeGoedeZaak, Niederlande

Wie wir zur Impfung stehen

Für uns ist klar: Wir können die Pandemie nur überwinden, indem wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Nur wenn wir solidarisch miteinander umgehen und aufeinander Rücksicht nehmen, können wir die gesundheitlichen Folgen der Pandemie minimieren und Corona endlich in den Griff bekommen. Dafür ist die Impfung unsere beste Chance: Gegen schwere und tödliche Verläufe genauso wie gegen die Überlastung des Gesundheitssystems. Jede einzelne Person von uns kann einen Beitrag dazu leisten, die Pandemie schneller und mit weniger Risiko und schweren Folgen hinter uns zu bringen, wenn sie sich impfen lässt. Deshalb sprechen wir von #aufstehn uns klar für die Impfung aus. 

#aufstehn für das Impfen!

Aktuell gehen Expert_innen davon aus, dass sich durch die extrem ansteckende Omikron-Variante viele Menschen infizieren werden. In dieser aktuellen Situation gibt es unserer Sicht zwei Hauptargumente für eine Impfung:

  1. Wir schützen uns damit am besten vor schweren oder tödlichen Verläufen.
  2. Wir sind solidarisch und halten intensivmedizinische Kapazitäten frei für Menschen, die sie brauchen, weil sie sich z.B. nicht impfen lassen können oder weil sie andere Krankheiten (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs etc.) haben und eine intensivmedizinische Behandlung benötigen.

Um möglichst gut durch die Pandemie zu kommen und diese endlich langfristig in den Griff zu bekommen, sind unsere Solidarität und unsere Rücksichtnahme gefragt. Wir von #aufstehn setzen uns bereits seit unserer Gründung für eine solidarische Gesellschaft und ein gutes Miteinander ein und gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie solidarisch und rücksichtsvoll der Großteil der Bevölkerung die Maßnahmen mitträgt, um Kinder, Ältere und Risikogruppen zu schützen. Die Impfung ist für uns ein Zeichen des solidarischen Miteinanders, deswegen sprechen wir uns klar für die Impfung aus.

Impfpflicht als letztes Mittel

Wir vertrauen auf die Einschätzung von Virolog_innen und anderen Wissenschafter_innen, dass es bei stagnierender Impfbereitschaft eine Impfpflicht braucht, damit wir die Pandemie bewältigen können. Denn: Nur, wenn wir die Impfquote – insbesondere den Anteil der Personen vollständiger Immunisierung durch den 3. Impfstich – erhöhen, können wir bei kommenden Wellen schwere Verläufe in großer Zahl verhindern und langfristig das Gesundheitssystem entlasten.

Dass viele Menschen einer Impfung skeptisch gegenüber stehen, können wir bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen: Politiker_innen haben es verabsäumt, rechtzeitig und umfangreich auf Information und Anreize zu setzen, um Menschen zum Impfen zu bewegen (Impfkampagne, finanzielle Anreize etc.). Vielmehr wurden falsche Versprechungen abgegeben: “Die Pandemie gemeistert”, ließ Ex-Kanzler Sebastian Kurz im Juni 2021 auf Plakate drucken. Immer wieder haben die zuständigen Politiker_innen zugewartet und zu spät auf bedrohliche Entwicklungen reagiert. Das hat viele Menschen dazu gebracht, große Skepsis gegenüber den Regierungsmaßnahmen und vor allem gegenüber der Impfung zu entwickeln. Zudem befeuern Falschinformationen und Verschwörungserzählungen diese Entwicklung.

Deshalb befinden wir uns jetzt in der Situation, dass wir eine Impfpflicht benötigen, um mit Blick auf zukünftige Wellen einen möglichst breiten Schutz vor Corona, eine Entlastung des Gesundheitsbereichs und letztendlich ein Ende der Pandemie zu erreichen.

Weiterführende Links zur Impfung:

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  • Warum (frische) Erstimpfungen und Booster-Impfungen vor schweren und tödlichen Verläufen schützen und warum die Omikron-Variante vor allem bei geimpften Personen milder auftritt, kannst du in diesem Artikel nachlesen.
  • Christina Nicolodi, Impfstoffexpertin und Virologin, spricht darüber, warum sich Schwangere impfen lassen sollen und was es dabei zu beachten gibt:
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Wie eine kleine Petition Großes bewirkt hat: Aus der Bernardgasse wird eine Wohnstraße!

Die Bernardgasse im 7. Wiener Gemeindebezirk ist eine schöne, aber für ihre Bewohner_innen wenig lebenswerte Gasse. Deshalb ist Sigrid T. letzten Sommer aktiv geworden und hat eine Petition auf unserer Petitionsplattform mein #aufstehn gestartet, in der sie die Umgestaltung der Gasse fordert. Wir haben Sigrid bei ihrer Kampagne unterstützt und sie bis zur Übergabe der Unterschriften begleitet.

Dringend notwendige Veränderungen

Die wunderschönen alten Häuserfassaden der Bernardgasse sind weit über den 7. Bezirk hinaus bekannt. Den Fußgänger_innen und Anwohner_innen bieten sie allerdings wenig Platz zum Spazieren, wenig Raum zum Verweilen und wenig Grün, das besonders im Sommer für dringend nötige Abkühlung an Hitzetagen sorgen würde. Sigrid T. wohnt mit ihrer Familie schon länger in der Bernardgasse und beschloss im August 2021, aktiv zu werden.

Wikimedia/Braveheart/CC BY-SA 4.0

Sigrid startete die Petition “Die Bernardgasse soll eine Wohnstraße werden” auf unserer Petitionsplattform mein #aufstehn, lud Nachbar_innen in Gesprächen zum Unterzeichnen ein und verteilte Flyer an die Bewohner_innen, um sie von ihren Forderungen zu überzeugen: Mehr Grünflachen und Bäume, weniger Parkplätze, stattdessen Begegnungszonen sowie mehr hundefreundliche Abschnitte.

Die Bezirksverwaltung nahm die Petition als Anstoß, um in Gesprächsrunden und in Umfragen die Wünsche und Anliegen der Bewohner_innen zu erfahren. Nach diesen ersten Erfolgen kontaktiere Sigrid das Bezirksamt und vereinbarte einen Termin für die Übergabe der Petition: 321 Menschen haben die Petition online auf mein #aufstehn unterzeichnet, 34 weitere Personen gaben im “Bernardstüberl” ihre Unterschrift persönlich auf Papier ab.

Die Übergabe

Am 9. Dezember übergaben Sigrid und weitere Unterstützer_innen die Petition an Markus Reiter, Bezirksvorsteher des 7. Bezirks. Auch wir von #aufstehn waren vor Ort dabei.

Beim Übergabetermin wurden wir so Zeug_innen von einer sehr positiven und wertschätzenden Begegnung. Der Bezirksvorsteher bedankte sich bei den Initiator_innen der Petition und nahm die 355 Unterschriften mit Freude entgegen. Er sei sehr motiviert mit den Anrainer_innen die Bernardgasse umzugestalten – seit Kurzem sei der Umbau fixiert.

Um die große Anzahl der Unterschriften zu verbildlichen, überreichten die Petitionsunterstützer_innen dem Bezirksvorsteher im Anschluss ein Bild. Darauf zu sehen: 355 Figuren – jede Figur symbolisiert eine_n Unterzeichner_in für die Bernardgasse. Die Petitionsstarterin Sigrid zeigte sich positiv überrascht, wie gut ihre Petition von den Menschen in der Gegend und auch vom Bezirksvorsteher angenommen wurde. Sie freut sich, dass die Anliegen ihrer Familie und der anderen Bewohner_innen gehört und eingebunden werden.

Unser Highlight des Abends war jedoch ein Video von zwei Kindern, deren Traum von einer lebenswerteren Bernardgasse nun in Erfüllung gehen soll. Wir finden es großartig, wie kreativ sich auch die Kleinsten eingebracht und ihren Forderungen damit Gehör verschafft haben.

 

Wir freuen uns, dass die Petition erfolgreich war und wir die Petitionsstarterin bei ihrer Kampagne begleiten und ihr unter die Arme greifen konnten – und das nicht nur, weil unser Büro auch in der Bernardgasse liegt. Die Umgestaltung an sich ist natürlich noch ein längerer Prozess – wir werden auf jeden Fall gemeinsam mit der Petitionsstarterin dran bleiben!

Du hast wie Sigrid eine Idee für eine Veränderung in deiner Straße, deiner Gemeinde oder Region? Dann starte deine eigene Petition auf unserer Petitionsplattform mein.aufstehn.at. Wir sind unterstützen dich gern dabei!

Vienna Insurance Group: Raus aus Kohle!

Versicherungsunternehmen wie die Vienna Insurance Group haben es in der Hand, einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten: Indem sie aufhören, Kohleunternehmen zu versichern. Das fordern über 11.000 #aufstehn-Unterstützer_innen in einem Appell von der Wiener Städtischen Versicherung AG Vienna Insurance Group mit Hauptsitz in Österreich. Ende September trafen wir auf Vertreter_innen des Unternehmens, um sie mit der Forderung zu konfrontieren – lies hier, wie es gelaufen ist.

Kohle-Geschäfte sind dreckige Geschäfte

40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen sind auf Kohleverbrennung zurückzuführen.[1] Wenn wir also die voranschreitende Erderhitzung aufhalten wollen, müssen wir schleunigst den Abbau und die Verbrennung von Kohle einstellen. Doch der Kohleausstieg stockt, obwohl die Risiken von Kohlegeschäften steigen. Hier kommen Versicherungsunternehmen ins Spiel, denn sie halten den Schlüssel in der Hand: Ohne den (Rück)Versicherungen und finanziellen Garantien kann der angeschlagene Kohlesektor nicht mehr überleben.

Auch die Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group mit Hauptsitz in Österreich hat im Ausland Verträge mit Unternehmen, die Kohle abbauen und Kraftwerke betreiben.[2] Deshalb fordern wir die Vienna Insurance Group in unserem Appell auf, sich aus den dreckigen Kohledeals zurückzuziehen.[3]

Bildbeschreibung: Auf dem Bild ist im Vordergrund ein 10-Meter langes Banner zu sehen, auf schwarzen Hintergrund steht: "Vienna Insurance Group: PROTECT WHAT MATTERS. Insure our future, not fossil fuels." Im Hintergrund ist ein modernes mehrstöckiges Gebäude zu sehen, auf dem das Logo der Wiener Städtischen Versicherung AG Vienna Insurance Group zu erkennen ist.
(c) Christoph Glanzl

11.000 Unterzeichner_innen fordern Schluss für Kohle

Ende September war es soweit: Im Namen der über 11.000 Unterzeichner_innen konfrontierten wir bei einem Übergabegespräch den Vorstand der Vienna Insurance Group mit unserer Forderung. Mit im Gepäck waren hunderte persönliche Botschaften von #aufstehn-Unterstützer_innen an die Versicherung, die wir vorab gesammelt hatten. Neben unserer Campaignerin Philine Dressler nahm auch Kuba Gogolewski, Finanzexperte bei der polnischen NGO Fundacja „Rozwój TAK – Odkrywki NIE“, am Gespräch mit der VIG Teil.

 

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“Wir haben bereits eine Klimawandelstrategie”

Im Laufe des Gesprächs wollte uns der Vertreter aus Datenschutzgründen keine genaueren Auskünfte über Verträge mit Kohle-Unternehmen geben. Auf unsere Forderung nach einem Kohleausstieg erwiderte das Vorstandsmitglied: “Wir haben bereits eine Klimawandelstrategie”. Tatsächlich hat das Unternehmen bereits 2019 auf Druck von Umweltaktivist_innen eine Klimawandelstrategie verkündet. Darin hat sich die Vienna Insurance Group Regeln gesetzt, inwiefern Deals mit Unternehmen, die Kohle abbauen und vertreiben, zulässig sind.[4] Doch seither hat sich viel getan – und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse des Weltklimarates sind ein deutliches Warnsignal: Wenn wir es nicht schaffen, die weltweiten Emissionen drastisch zu verringern, könnte die Erderhitzung bereits 2030 1,5°C erreichen, statt “erst” 2050.[5] Das mag sich kaum spürbar anhören – aber jedes Zehntel Grad mehr bedeutet einen Schritt näher an tödlichen Hitzewellen, Lebensmittelknappheit und Flutkatastrophen – und bedroht damit die Existenz unserer Kinder und Nachkommen auf diesem Planeten.[6]

Der Ball liegt jetzt bei der Vienna Insurance Group

Unsere Forderung ist deshalb klar: Die Klimawandelstrategie des Unternehmens gehört überholt, strengere Regeln müssen her, wenn die VIG es mit dem Kohleausstieg und unserer Zukunft ernst nimmt. Konkrete Verbesserungsvorschläge haben wir mithilfe internationaler Expert_innen nun zusammengestellt und dem Unternehmen geschickt. Der Ball liegt jetzt also bei der Vienna Insurance Group, bis zur UN-Klimakonferenz Anfang November erwarten wir uns Rückmeldungen.

Wir bleiben jedenfalls dran – denn nur, wenn Entscheidungsträger_innen in Politik und Unternehmen jetzt Verantwortung übernehmen, haben wir eine Chance, die schlimmsten Auswirkungen der Erderhitzung zu verhindern. Gemeinsam mit Partnerorganisationen wollen wir deshalb auch im Oktober zum internationalen Rückversicherungskongress in Baden-Baden reisen, wo sich Vertreter_innen der weltweit führenden Versicherungsunternehmen ein Stelldichein geben. Dafür tüfteln wir bereits an Aktionen, um an die Verantwortung der Versicherungsbranche zu appellieren und sie zum Handeln bewegen – wir werden berichten!

Quellen:
[1] greenpeace.de: Brennstoff Kohle
[2] seenews.com: Bulgaria’s TPP Maritsa Iztok 2 extends insurance deal with Bulstrad VIG
[3] actions.aufstehn.at: Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group: Raus aus Kohle!
[4] vig.com: Klimawandelstrategie
[5] ORF.at, 10.08.2021: Schlimm bis schlimmer: Fünf Szenarien der Erderwärmung
[6] moment.at: Klimakrise: So heiß könnte es in deinem Leben noch werden

Wir nehmen die Ausreden der Bundesregierung #UnterDieLupe

5 Ausreden der Bundesregierung zum Schutz von Afghan_innen in Not und wie du kontern kannst

Innerhalb weniger Wochen haben über 35.000 Menschen unseren Appell an die Bundesregierung “Afghanistan: Schutz für Menschen in Not!unterzeichnet. Gemeinsam fordern wir: “Österreich muss gefährdete Personen aus Afghanistan aufnehmen und sich an internationalen Resettlement-Programmen beteiligen!”. Wir haben bei den zuständigen Minister_innen der Regierung um einen Termin gebeten, um ihnen die Forderungen im Namen der Unterstützer_innen zu übergeben. Doch anstatt Terminvorschlägen erhielten wir aus dem Bundeskanzleramt (BKA) und dem Innenministerium (BMI) eine Stellungnahme – mit genau denselben Argumenten, die Kurz, Nehammer und Co in den letzten Wochen schon äußerten. Wir kennen sie vielleicht auch aus Gesprächen im Bekanntenkreis. Einer Überprüfung halten sie allerdings nicht stand – wir haben sie für euch unter die Lupe genommen:

Ausrede Nr. 1: “Wir haben schon so viel getan”

 

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“Österreich hat bisher wesentlich mehr getan als viele andere Staaten zusammen”: Das teilt uns das BMI mit. Wir sagen: Hilfeleistung, zu der wir laut Genfer Flüchtlingskonvention verpflichtet sind, ist kein Wettbewerb! Es hat mit der Verantwortung zu tun, anderen zu helfen. Hilfeleistung sollte nicht von anderen Staaten abhängig gemacht werden: Wenn ich sehe, wie jemand ertrinkt, sage ich auch nicht „aber die anderen helfen auch nicht“ – nein, ich springe ins Wasser und helfe. Erst recht, wenn niemand anderes etwas tut.

Die Realität österreichischer Hilfeleistung sieht allerdings anders aus. Im internationalen Vergleich ist sie spärlich: Laut OECD war Österreich 2020 bei der Entwicklungshilfe bei nur 0,29% des Bruttonationaleinkommens und somit nicht einmal annähernd an den vereinbarten 0,7% [1]. Umso dreister ist es, dass sich Kurz und Co mit dieser Zahl sehr stark in den Medien rühmen.

Das Innenministerium schreibt, “dass Österreich zu den am stärksten belasteten Ländern der Europäischen Union zählt.” Es wird so getan, als wäre Hilfeleistung eine Belastung. Wirklich belastet und gefährdet sind allerdings in erster Linie Menschen, die gerade vor einem Terror-Regime fliehen.

Ausrede Nr. 2: “2015 darf sich nicht wiederholen”

Das BKA stellt klar, dass sich die Ereignisse von 2015 nicht wiederholen dürfen. Wir sind auch der Meinung. Es sollte kein Mensch flüchten müssen. Wir sind stolz darauf, 2015 geholfen zu haben und werden es wieder tun. Was sich nicht wiederholen darf, ist das Versagen der Politik, auf Krisen adäquat zu reagieren und Schutzsuchenden zu helfen.

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Ausrede Nr. 3: “Es leben schon so viele Afghan_innen hier”

“Österreich hat, bezogen auf die Einwohnerzahl, weltweit die viertgrößte afghanische Gemeinschaft, innerhalb der europäischen Union die zweitgrößte”.

Die vom BMI genannten Zahlen erscheinen zuerst groß. Insgesamt kommt jedoch nur etwa ein halbes Prozent der Menschen in Österreich aus Afghanistan [2]. Mit der klaren Darstellung einer „afghanischen Community“ oder Gemeinschaft schaffen Nehammer und Co bewusst eine Abgrenzung zwischen „denen“ und „uns“ – diese Taktik nennt sich „othering“ und dient dazu, Ängste zu schüren. Allgemein fragen wir uns: Wieso ist diese Zahl ein Argument dagegen, Menschen, die jetzt in Not sind und Schutz suchen, Hilfe zu leisten?

Ausrede Nr 4: “Die integrieren sich nicht”

Ein weiteres Argument des BMI ist:

“Die Erfahrungen von 2015 haben deutlich gezeigt, dass Migration ohne gelungene Integration nicht funktioniert”.

Wir fragen dazu: Wessen Aufgabe ist denn die Integration? Und wessen Aufgabe war sie 2015? Seit 34 Jahren [Anmerkung: ausgenommen Übergangsregierung nach Ibiza-Skandal] ist die ÖVP in der Regierung und für Integration zuständig.

“Trotz intensiver Bemühungen gibt es jedoch noch immer große Schwierigkeiten bei der Integration von vielen, die in Österreich Schutz bekommen haben.”

Das BKA spricht damit Baustellen in der Integration an, die seit Jahren hinreichend bekannt sind – zuständig war und ist die ÖVP. Sie haben bewusst keine Maßnahmen gesetzt bzw. sogar bestehende gestrichen und somit Integration verhindert, wie die Deutschkurse unter Schwarz-Blau 2018 [3].

“In einer Studie des ÖIF zeigt sich beispielsweise, dass 54 Prozent der befragten jugendlichen Afghanen Gewalt als legitimes Mittel zur Wiederherstellung von Ehre und Respekt sehen und 55 Prozent der afghanischen Jugendlichen finden, dass Vorschriften des Islam über den Gesetzen der Republik Österreich stehen.”

Was das BMI nicht erwähnt ist, dass die Studie auch zu dem Ergebnis kam, dass “rund drei Viertel der jungen Afghan/innen davon überzeugt [sind], dass Gewalt grundsätzlich nichts bringt und mehr Probleme verursacht, als sie löst.” [4]

Integration wird von Entscheidungsträger_innen häufig als einseitig angesehen: Personen, die in ein Land kommen, haben sich zu integrieren. Integration ist allerdings ein zweiseitiger Prozess. Auch die Regierung und die Bevölkerung im Aufnahmeland haben ihren Beitrag zu leisten. Besorgniserregend ist dabei die steigende Islamfeindlichkeit in Österreich. Befeuert wird sie durch die rassistische und islamfeindliche öffentliche Debatte, die durch Politiker_innen immer wieder angeheizt wird. Die besagte ÖIF Studie brachte hervor, dass 63% der befragten Afghan_innen Diskriminierung erfahren haben. Als Hauptgrund für die erfahrene Diskriminierung wird die Religion genannt [4].

Abschiebung scheint die einzige Lösung zu sein, die die ÖVP sieht. Das Bundeskanzleramt informiert uns:

“Österreich wird die weiteren Entwicklungen in Afghanistan jedenfalls genau verfolgen und weiterhin darauf drängen, Alternativen auf EU-Ebene zu finden – so hat etwa Innenminister Karl Nehammer beim Sonderrat der EU-Innenminister Abschiebezentren in den Nachbarstaaten von Afghanistan vorgeschlagen.”

Noch vor einem Monat sagte Nehammer: „Wenn Abschiebungen aufgrund der Grenzen, die uns die Europäische Menschenrechtskonvention setzt, nicht mehr möglich sind, müssen Alternativen angedacht werden“ [5]. Jetzt möchte uns Kurz die Abschiebezentren als humanitären Akt verkaufen. Man will sich hier aus der Verantwortung stehlen, echte Hilfe, die eine Zukunftsperspektive für schutzsuchende Menschen aus Afghanistan bietet, sieht anders aus.

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Ausrede Nr. 5: “Hilfe vor Ort”

Das Innenministerium erklärt:

“Doch selbst die Genfer Flüchtlingskonvention sieht vor, dass verfolgten Menschen im nächsten sicheren Land möglichst nahe der Heimat geholfen werden soll.“

In der Genfer Flüchtlingskonvention steht davon allerdings nichts.

“Die Europäische Union muss die Außengrenzen schützen und Schlepper, die aus dem Leid anderer ein Geschäft machen wollen, mit allen Mitteln bekämpfen.”

Das BKA fordert also Außengrenzen zu schützen und Menschenleben nicht? Schlepper bekämpft man am besten, indem man sichere und legale Fluchtwege schafft. Daher fordern wir die Beteiligung an internationalen Resettlement-Programmen!

Zum Abschluss verkündet das BMI:

“Das Gebot der Stunde lautet Hilfe vor Ort, auch um den Menschen den gefährlichen Weg nach Europa zu ersparen …”

Österreichs Hilfe vor Ort war jedoch bisher mangelhaft: Wir erinnern uns an die “Hilfe vor Ort” für Moria, die nie angekommen ist [6]. Die riesigen Flüchtlingslager an den Grenzen zu Konfliktländern sind seit Jahrzehnten überfüllt. Menschen haben dort keine Perspektive auf ein lebenswertes Leben.

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“… und um unser Sozial- und Bildungssystem sowie unsere Gesellschaft als Ganzes nicht zu überfordern.”

Es ist eine Unterstellung, dass wir als Gesellschaft mit der Integration von schutzsuchenden Menschen überfordert wären. Viele von uns engagieren sich und leisten einen wertvollen Beitrag, damit ein gutes Zusammenleben klappt. Geflüchtete können sich ein lebenswertes Leben aufbauen und Teil unserer Gesellschaft werden – vorausgesetzt, man lässt sie und stellt Möglichkeiten zum Ankommen und zur Teilhabe zur Verfügung. Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass Integration gelingen kann. Doch anstatt sie zu fördern schränkt die Bundesregierung die Mittel ein – sie wollen nicht helfen und tun jetzt so, als würden wir nicht helfen wollen.

Wir bleiben laut!

Diese Argumente führen uns die menschenverachtende Politik von Kurz, Nehammer und Co vor Augen. Sie versuchen uns mit fadenscheinigen Rechtfertigungen abzuspeisen, während Afghan_innen verzweifelt versuchen das Land zu verlassen um sich vor dem Schreckensregime der Taliban in Sicherheit zu bringen.

Wir lassen uns von diesen Floskeln nicht davon abhalten, Schutz für Menschen in Not zu fordern!

Was du tun kannst: Diwa Safi arbeitet im Asylbereich, ist in Afghanistan geboren und lebt seit vielen Jahren in Österreich. Mit ihr haben wir in unserem Podcast über die derzeitige Situation in Afghanistan und die aktuelle Flüchtlingspolitik gesprochen und wie wir Menschen aus Afghanistan unterstützen können. Jetzt Folge anhören!

Klicke auf den folgenden Button, um den Podcast-Player von Podigee zu laden:

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Quellen:
[1] moment.at: Hilfe vor Ort: “Österreich ist kein Vorreiter, sondern Schlusslicht”
[2] Der Standard, 07.09.2021: Faktencheck: Wie viel Geld Österreich für Hilfe vor Ort ausgibt
[3] Der Standard, 03.08.2018: Kein Geld mehr vom Bund: Wien halbiert Anzahl der Deutschkurse
[4] integrationsfonds.at: Forschungsbericht | Junge Menschen mit muslimischer Prägung in Wien
[5] Der Standard, 16.08.2021: Nehammer will bei EU-Treffen Abschiebezentren in der Nähe Afghanistans vorschlagen
[6] Der Standard, 27.08.2021: Faktencheck: Was wurde aus Österreichs Hilfe vor Ort auf Lesbos?