3 Dinge, die du gegen Antisemitismus tun kannst

In diesem Gastbeitrag erzählt uns Illya Babkin von den Jüdischen Österreichischen Hochschüler_innen, wie es ist, als Jude in Österreich zu leben und wie jede_r Einzelne von uns gegen Antisemitismus aktiv werden kann:

 

Als Jude oder Jüdin in Österreich wird man früher oder später mit Antisemitismus konfrontiert. Sei es verbal, durch eine_n Barbesucher_in der/die an dem Abend zu tief ins Glas geschaut hat und durch die Bar ruft „Hey, schicke Mütze du Scheißjude. Wo gibt‘s denn die zu kaufen?“, oder von Leuten auf der Straße, die einem zurufen „Schweinefleisch ist lecker!“. Sei es durch halbstündige glatt judenfeindliche Predigten, wie ich sie mir anhören musste, als ich eine Freundin zu einer Kirchenfeier begleitete, oder durch gefährliche Angriffe, wie wir sie vor einigen Wochen in Graz erleben mussten. [1] 

Nun ist klar, dass die Politik und die Behörden gefordert sind. Seit Jahren fordern wir Antisemitismusbeauftragte und Meldestellen, bei denen Anzeigen nicht sofort zu den Akten gelegt werden, sondern ihnen auf den Grund gegangen wird. Doch stellen mir Menschen immer wieder die wichtige und richtige Frage, wie sie als Laien, als Menschen die nicht in der Politik und Gesetzgebung sitzen, helfen können. Denn wie wir wissen, ist Antisemitismus nicht nur ein jüdisches Problem, sondern ein Indikator für den allgemeinen Verfall einer Gesellschaft. 

Seien wir uns ehrlich: Die Menschen, die wir erreichen wollen, sind nicht die bornierten Neonazis und FPÖ-Spitzen, die sich von „Einzelfall“ zu „Einzelfall“ schwingen wie Spiderman. Für diese Menschen ist Hopfen und Malz verloren und es gilt sie zu boykottieren und ihnen mit allen demokratischen Mitteln, wie Demonstrationen und Gegenaktionen, die Bühne unter den Füßen zu entziehen. Denn die Menschen, die wir erreichen wollen, wollen sie auch erreichen. Es sind die Unentschlossenen, die Protestwähler_innen und die, die „da mal was gehört haben“. Menschen, die es gut meinen, aber vielleicht gerade dabei sind, auf das falsche politische Pferd zu setzen. Diese Menschen lassen sich durch Erklärungen und Wissen überzeugen. Deshalb ist der erste Schritt, sich selbst weiterzubilden. Denn wer über Wissen verfügt, kann eigene Vorurteile hinterfragen und dabei helfen, dass andere es ebenfalls tun. 

1.Jede_r soll außerhalb von Mauthausen mal mit einer jüdischen Person geredet haben!

Redet mit jüdischen Freund_innen und wenn ihr keine habt, dann besucht die jüdische Gemeinde oder lest eine Nachtlektüre über das Judentum. Die IHRA-Definition von Antisemitismus, die auch von immer mehr Staaten, mitunter Österreich, angenommen wurde, liefert zum Beispiel eine wichtige Basis, um zu verstehen, welchen Umfang Antisemitismus als Begriff hat. [2] Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viele Menschen man durch Bildung erreichen kann. In wie viele überraschte Gesichter ich regelmäßig blicke, wenn ich vor einer Schulklasse erwähne, dass ich genauso wie jeder andere meine Steuern zahle und dieselben gelegentlichen, finanziellen Engpässe habe wie andere Studierende. Unser Ziel ist es, dass jede Schulklasse sich außerhalb von Mauthausen auch mit mindestens einem Juden oder einer Jüdin unterhalten hat und das florierende jüdische Leben in Österreich kennenlernen kann. Genauso bauen wir Brücken. 

2.Schau nicht weg, wenn Betroffene deine Hilfe brauchen

Der zweite Schritt ist Zivilcourage zu leisten und Menschen, die wissentlich, oder unwissentlich Vorurteile und Ressentiments verbreiten, offen und vor ihrem Publikum darauf anzusprechen und bei Böswilligkeit auch anzuzeigen. Der Wert, der sich für die Betroffenen und Umstehenden, sowie – in den meisten Fällen unwissenden – Verbreiter_innen daraus ergibt, ist enorm.

3.Wir sind alle Menschen.

Zu guter Letzt ist das Wichtigste, dass wir die Jüdinnen und Juden in unserer Umgebung einfach nur als Menschen sehen und als solche mit ihren Stärken und Schwächen,  ihren guten und schlechten Eigenschaften behandeln. Nichts Besseres und nichts Schlechteres möchten wir. 

Danke an alle, die an unserer Seite stehen und uns unterstützen. Es gibt noch viel zu tun. Es liegt an uns allen, Antisemitismus und Antisemit_innen jeden Platz in unserer Gesellschaft zu nehmen. Hier kannst du uns dabei unterstützen!

Quellen:
[1] Der Standard, 23.08.2020: Angriffe auf Grazer Synagoge: Wiederkehr der Täter verhindern
[2] holocaustremembrance.com: Arbeitsdefinition von Antisemitismus

Warum das Lueger-Denkmal weg muss.

Karl Lueger war ein Antisemit. Antisemit_innen sind Personen, die gegen Jüdinnen und Juden hetzen. [1] Für uns ist klar: Antisemit_innen verdienen keine Denkmäler. Mit diesem Satz ist eigentlich schon das Wichtigste gesagt.

Nichtsdestotrotz haben uns in den vergangenen Tagen viele Fragen, Kommentare und Rückmeldungen erreicht. Deshalb haben wir hier noch einmal die wichtigsten Gründe gesammelt, warum das Karl Lueger-Denkmal in Wien, so wie es jetzt gerade ist, weg muss:

1.Jüdinnen und Juden sagen, dass es antisemitisch ist. 

Nicht wir, sondern Betroffene entscheiden, was sie als verletzend oder diskriminierend empfinden. Immer mehr jüdische Organisationen sprechen sich dafür aus, dass das Denkmal entfernt wird. Die jüdischen Österreichischen Hochschüler_innen haben auch auf mein #aufstehn die Petition „Lueger Denkmal abreißen!”  mit folgender Begründung gestartet:

“Heutzutage ist Wien eine großartige Stadt für seine Jüdische Gemeinde, doch damit dies so bleibt, müssen antisemitische Kontinuitäten weiter aufgelöst werden. In Wien steht an einem zentralen Ort das Denkmal eines Anhängers einer mörderischen Ideologie und eines der wichtigsten Vorbilder Hitlers. Es ist von enormer Bedeutung, dass Wien sich weiter mit seiner Vergangenheit beschäftigt und diese vollständig aufarbeitet. Einen der bedeutendsten Judenhassers der Geschichte Wiens mit einem meterhohen Denkmal zu zeleberieren, ist allerdings eher eine Verhöhnung der Opfer, als ein Beitrag zur Aufarbeitung!”

Danke an alle die gestern zu unserer Kunstinstallation „Lueger links liegen lassen“ gekommen sind und (mit uns) ein…

Gepostet von Jüdische österreichische HochschülerInnen am Donnerstag, 8. Oktober 2020

 

2. Nur Karl Lueger den Bürgermeister gibt es nicht.

Ja, Karl Lueger war mal Bürgermeister von Wien, aber er war auch Antisemit. Diese beiden Personen voneinander zu trennen, ist unmöglich. Karl Lueger, der Antisemit hat ihn erst zu Karl Lueger, den Bürgermeister gemacht. [2] Diesen fundamentalen Fakt auszublenden und ihn für seine Taten als Bürgermeister zu preisen, ist so, als würde man sagen: “Hitler war auch nicht schlecht – er hat ja Autobahnen gebaut.” Auch zu behaupten, dass er “halt ein Opfer seiner Zeit” war, verharmlost seine antisemitische Politik. Er war nicht irgendwer, sondern der Begründer des politischen Antisemitismus. [3]  Solche Personen können wir nicht ganze Plätze in unserer Hauptstadt einnehmen lassen und sie auf meterhohe Podeste stellen, um sie zu ehren. 

 

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3.Eine Gedenktafel verhindert keine Pilgerstätte für Rechtsextreme 

“Wenn es so schlimm ist, dann soll halt eine Gedenktafel dran.” Hier ist der springende Punkt:  Die gibt es schon. Und trotzdem ist die Statue nach wie vor eine Pilgerstätte für gewaltbereite Rechtsextreme. [4] Die fühlen sich durch die Präsenz der Statue in ihrem Denken so sehr bestätigt, dass sie einfach am hellichten Tag Kunstinstallationen gegen Antisemitismus stören. [5] Das ist eine erschreckende Entwicklung, aber kein Wunder. Wenn wir als Gesellschaft es nicht schaffen, Antisemit_innen jeden Platz zu nehmen (und damit auch ihren Gedenkstätten) dann haben sie das Gefühl, dass sie akzeptiert werden. 

4.Wir schreiben gerade das nächste Kapitel unserer Geschichte.

“Wenn die Statue wegkommt, dann löschen wir die Geschichte aus”, denken manche. Unsere Antwort: Nein, tun wir nicht. Wenn wir sie entfernen oder umgestalten beweisen wir, dass wir aus der Geschichte gelernt haben. Denn jetzt gerade sind wir dabei, die nächsten Seite unserer gemeinsamen Geschichte zu schreiben. In dieser Geschichte ist kein Platz für Statuen von Antisemit_innen, die nicht ausreichend kontextualisiert sind. Und genau das ist sie gerade nicht, wie bei Punkt 3 beschrieben.

 

Kurz zusammengefasst: Die Statue von Karl-Lueger kann nicht so bleiben, wie sie gerade ist. Außerdem wollen wir aus der Geschichte solcher Denkmäler lernen und in der Gegenwart die richtigen Schlüsse aus ihrem Entstehen ziehen. Deshalb haben wir als #aufstehn eine Aktion gestartet, damit dem Karl Lueger-Denkmal sein Denkmalschutz aberkannt wird. Erst dann können Änderungen an diesem vorgenommen werden – sei es sie zu entfernen oder ein Mahnmal daraus zu machen. Damit das klappt müssen wir aber die zuständige Behörde – das Bundesdenkmalamt – davon überzeugen, dass es nicht in unserem Interesse ist, dass das Denkmal länger so bleibt, wie es jetzt gerade ist! Schreib jetzt ein Mail ans Bundesdenkmalamthier klicken.

 

Quellen:
[1] holocaustremembrance.com: Arbeitsdefinition von Antisemitismus
[2] sciencev2.orf.at: Karl Lueger, ein verdienstvoller Antisemit – science.ORF.at
[3] Der Standard, 07.03.2020: Dr. Karl Lueger: Der Antisemit und seine öffentlichen Plätze
[4] wien.orf.at: Zusatztafel für Karl-Lueger-Denkmal
[5] wien.orf.at, 05.10.2020: „Schandwache“ bei Lueger-Denkmal gestört

Novemberpogrome 1938: “Vergesst uns nicht! Erzählt es weiter!”

Neben ihrem Job bei #aufstehn engagiert sich Community-Managerin Johanna ehrenamtlich bei der Plattform Novembergedenken. In einem kurzen Interview erzählt sie uns, wofür sie sich in diesem spannenden Projekt einsetzt und warum es das gerade jetzt braucht.

Warum engagierst du dich für die Plattform Novembergedenken?

Wir haben die Plattform 2018 – 80 Jahre nach den Novemberpogromen 1938 – gegründet, weil es uns ein besonderes Anliegen war, das Gedenken an diese Ereignisse noch stärker sichtbar zu machen und mehr Menschen damit zu erreichen. Auch heuer bringen wir deshalb mit unserer Plattform Initiativen und Organisationen zusammen, die im November eine Veranstaltung zum Gedenken an die Novemberpogrome planen oder grundsätzlich zum Thema Gedenken arbeiten. Die letzten Wochen waren sehr aufregend für uns: Wir standen in direktem Kontakt mit vielen Engagierten, haben Gruppen vernetzt und uns mit ihren Vorhaben vertraut gemacht. Auf unserer Website finden sich jetzt über 40 Veranstaltungen für die kommenden zwei Wochen und es werden laufend mehr. Auch eine eigene Veranstaltung mit einem ZeitzeugInnen-Gespräch konnten wir auf die Beine stellen und laden alle Interessierten ganz herzlich dazu ein.

Wer steht hinter der Plattform und warum habt ihr sie gegründet?

Wir sind eine Gruppe junger Menschen, die aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen. In den letzten Jahren haben wir immer wieder an Gedenkveranstaltungen im November teilgenommen und haben festgestellt, dass es schön wäre, wenn die Veranstaltungen nacheinander und nicht gleichzeitig stattfinden und noch mehr Menschen davon erfahren.

81 Jahre später: Warum ist Gedenken immer noch wichtig?

Die Vergangenheit bedeutet auch Verantwortung für uns. Verantwortung, dass das, was 1938 auch in Österreich und Wien passiert ist, nie wieder passiert. Die derzeitige politische Lage aber ist alles andere als beruhigend: Es werden Menschen gegeneinander aufgehetzt, Hass und Vorurteile werden geschürt, Antisemitismus, Rassismus und Homophobie scheinen wieder salonfähig. Genau deshalb ist es so wichtig, dass wir uns informieren, treffen und vernetzen; dass wir zeigen, dass wir viele sind, die damit nicht einverstanden sind!

Heute, 81 Jahre nach den grauenvollen Ereignissen im November 1938, haben wir noch die Chance zu hören, wie die letzten ZeugInnen dieser Zeit ihre Erlebnisse schildern. “Vergesst uns nicht! Erzählt es weiter!” hat Suzanne Lucienne-Rabinovici, Überlebende der Shoa, gesagt – wir können jetzt zuhören und ihre Botschaften weitergeben.

Wie soll es mit der Plattform weitergehen?

Das Netzwerk, das wir im letzten Jahr aufgebaut haben, wollen wir auch weiter nutzen. Wir werden uns mit den beteiligten Initiativen zusammensetzen und uns überlegen, wie wir sie noch besser vernetzen können und woran wir in den nächsten Jahren noch arbeiten möchten.

Hier geht´s zur Plattform Novembergedenken.

Die Plattform veranstaltet am Mittwoch, 06.11.2018 auch selbst ein ZeitzeugInnen-Gespräch, hier findest du mehr Infos: https://plattform.novembergedenken.at/event/zeitzeuginnen-im-gespraech-gemeinsam-erinnern/

Hier geht´s zum dazugehörigen Facebook-Event. 

Telefonaktion: „Sprechen Sie Herbert Kickl das Misstrauen aus!“

Nachdem Innenminister Herbert Kickl in einem Interview die Europäische Menschenrechtskonvention und den Rechtsstaat in Frage gestellt hatte [1], kam es zum Misstrauensvotum im Parlament. Viele engagierte und besorgte Bürger_innen riefen daraufhin ihre Abgeordneten an, um ihr Anliegen direkt ins Parlament zu bringen.

„Ich glaube immer noch, dass der Grundsatz gilt, dass das Recht der Politik zu folgen hat und nicht die Politik dem Recht.“ – Herbert Kickl am 22.1.2019

Es war klar, dass Herbert Kickl nach dieser Aussage die gesamte Opposition das Misstrauen aussprechen würde – doch für eine Mehrheit brauchte es auch die Stimmen von ÖVP-Abgeordneten. Also haben zahlreiche Engagierte aus der #aufstehn-Community ihre ÖVP-Abgeordneten angerufen, um sie zu überzeugen, Kickl das Misstrauen auszusprechen: Denn ein Innenminister, der unseren Rechtsstaat und unsere Menschenrechte in Frage stellt, ist nicht geeignet für dieses Amt!

Viele Personen äußerten sich und zahlreiche Medien berichteten über Kickls Aussage:

Viele engagierte Menschen haben bei ihren Abgeordneten angerufen und ihre Erfahrungen mit uns geteilt:

„Ich habe soeben bei zwei Nationalratsabgeordneten angerufen. Die Erfahrung war sehr positiv – mein Anliegen wurde gerne gehört und es entstand in einem Fall sogar ein Diskurs und der Abgeordnete hat mich eingeladen zu weiteren Gesprächen zusammen zu kommen.“

„Ich war sehr aufgeregt. 😉 Und jetzt freue ich mich, dass ich es getan habe. Danke für die gute Idee, auch wenn das Misstrauensvotum nicht durchgeht habe ich zumindest meine Stimme erhoben und hoffe dass der Anruf zumindest einen kleinen Einfluss auf die Geschehnisse hat.“

 Trotz unseres Engagements wurde das Misstrauensvotum leider abgelehnt und Herbert Kickl bleibt vorerst im Amt. [2] Unsere Mühen waren aber nicht umsonst! Denn wir haben unseren Politiker_innen klar gemacht, dass wir ganz genau hinschauen und #aufstehn, wenn der Rechtsstaat in Frage gestellt wird.

Unser Dank gilt allen, die zum Hörer gegriffen haben und aktiv geworden sind – DANKE!

Außerdem haben innerhalb weniger Tage über 75.000 Menschen die von einer engagierten Bürgerin auf mein.aufstehn.at gestartete Petition „Innenminister Kickl soll zurücktreten“ unterzeichnet. Denn für viele hat Kickl mit seiner Aussage eine rote Linie überschritten.

„So sehr ich auch im Großen und Ganzen mit unserer Regierung einverstanden bin, finde ich aber, dass unser Innenminister nicht akzeptieren kann, wo die Grenze liegt zwischen sich für das Volk einzusetzen und maßlos die eigene Macht zu genießen. Ich finde, dass er Österreich und der Regierung wesentlich mehr schadet als nützt“, sagt einer der UnterzeichnerInnen.

 Es ist keine Frage von parteipolitischer Zugehörigkeit – es geht um den Schutz unseres Rechtsstaates und unserer Demokratie!

 

Quellen:

[1] Aussage von Innenminister Kickl: „Ich glaube immer noch, dass der Grundsatz gilt, dass das Recht der Politik zu folgen hat und nicht die Politik dem Recht.“  in: DerStandard.at, 23.1.2019: „Kickl stellt Menschenrechtskonvention infrage“

[2] KleineZeitung.at, 30.1.2019: „Nationalrat: Abwesender Kickl übersteht sechsten Misstrauensantrag“

Migrationspakt: 180.358 Unterschriften an UNO übergeben

Drei Kilogramm schwer und 18 Meter lang ist die Liste der 180.358 UnterzeichnerInnen, die wir vor den Toren des Vienna International Center ausgerollt und anschließend an die UNO in Wien übergeben haben. So viele Menschen sind unserem Appell gefolgt und haben binnen kürzester Zeit den UNO-Migrationspakt anstelle der österreichischen Bundesregierung selbst unterzeichnet. Mit der diplomatischen UN-Post wird der Appell jetzt auch an den UNO-Generalsekretär in New York geschickt.

Damit haben wir gemeinsam ein klares Zeichen an die Internationale Weltgemeinschaft gesendet: Die österreichischen BürgerInnen wollen für Menschenrechte und eine gemeinsame, nachhaltige Migrationspolitik aufstehn und Teil einer konstruktiven Lösung sein.

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Wer kein Facebook hat, kann hier klicken und unsere Fotogalerie ansehen.

Den Appell “Wir unterzeichnen den Migrationspakt” haben wir als Reaktion auf den Ausstieg Österreichs aus dem UNO-Migrationspakt gestartet. Bürgerinnen und Bürger konnten so symbolisch den Migrationspakt unterzeichnen. Innerhalb weniger Tage haben 100.000 Menschen mitgemacht, bis zur Übergabe waren es sogar 180.358.

Ein besonderes Danke gilt auch allen, die mit ihrer Spende unsere Arbeit unterstützt haben! Damit ist dies eine der größten Online-Aktionen der vergangenen Jahre österreichweit. Auch medial* konnten wir für Aufmerksamkeit sorgen, über 30 mal wurde über die Aktion berichtet.

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Wir haben den Appell an die UNO übergeben, damit unsere Botschaft auch wirklich ankommt: Es gibt ein anderes Österreich – ein Österreich, das an Menschenrechte und internationale Zusammenarbeit glaubt! Hoffen wir, dass unsere Aktion auch Bürgerinnen und Bürger in anderen Ländern motiviert, sich für internationale Zusammenarbeit einzusetzen. Wir dürfen nicht zulassen, dass bei diesem wichtigen Thema eine globale Lösung durch gezielte Hetze und Falschinformation unmöglich gemacht wird.

 

*Zum Nachlesen hier eine Auswahl der Medienberichte:

DerStandard.at, 01.11.2018: „UN-Migrationspakt: Online-Kampagne aus Protest gegen Ausstieg

Tiroler Tageszeitung Onlineausgabe, 02.11.2018: „UNO-Migrationspakt: Bereits über 100.000 unterzeichneten online

Heute.at, 02.11.2018: „Plattform bietet ‚Signatur‘ für UN-Migrationspakt an

Vienna.at, 01.11.2018: „Österreicher können selbst UNO-Migrationspakt „beitreten

Kleine Zeitung, 06.11. 2018: „Regierung mauert, Online-Initiative macht mobil“

13.000€ beim „Anti-Kürzungs-Ball“ gesammelt

Was war das nicht für eine rauschende “Ballnacht”! Mit eurer Unterstützung haben wir den Wiener Akademikerball zu Österreichs unfreiwilligstem Charity-Ball gemacht. Wir haben den Ball der rechten “Elite” symbolischen in einen Anti-Kürzungs-Ball umgewidmet und Spenden für wichtige Initiativen gesammelt.

 

Wenn Rechtsextreme in der Hofburg tanzen…

Auch heuer haben sich Rechtsextreme aus ganz Europa beim “Wiener Akademikerball” ein Stelldichein in der Hofburg gegeben – in den repräsentativsten Räumlichkeiten der Republik! Die bittere “Krönung”: Mit HC Strache als Vizekanzler wurde der Ball heuer sogar mit der Anwesenheit eines Regierungsmitglieds „geadelt“. Während sich die rechte „Elite“ selbst feiert, kürzt sie – mittlerweile als Teil der Regierung – dringend benötigte Gelder für Frauenförderung, Arbeitslose und Geflüchtete. 

…werden wir dagegen #aufstehn

Wir schauen dabei aber nicht tatenlos zu und haben den Ball genutzt, um den Rechten ein Schnippchen zu schlagen: Wir drehen den Wiener Akademikerball um und machen ihn  zum “Anti-Kürzungs-Ball”! Indem wir Spenden in Höhe der Ballkarten gesammelt haben, haben wir den Ball symbolisch umgewidmet. 

Die Spenden gehen zu gleichen Teilen an Initiativen, die von den Kürzungen betroffen sind oder sich für jene einsetzen, die jetzt noch mehr Unterstützung brauchen:

  • Die Vereine „maiz“, „fiftitu“ und „ARGE Sie“ beraten Frauen in schwierigen Lebenssituationen. Sie haben die Kampagne “Frauenlandretten” gestartet, weil das Land OÖ ihnen kurz vor Weihnachten die Förderung gestrichen hat.
  • Die Plattform „Sichtbar Werden!“ ist ein Netzwerk von selbstorganisierten Gruppen und Interessensvertreter*Innen, die von Armut und Ausgrenzung betroffen sind. Die Plattform unterstützt Betroffenen-Vertreter*innen dabei sich auszutauschen und mit Problemen und Forderungen die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger*innen zu erreichen.
  • Die Initiative “Flüchtlinge Willkommen” bringt AsylwerberInnen mit WGs und Familien zusammen und ermöglicht ihnen dadurch einen guten Start in Österreich. Sie hat eine Petition gestartet, um die von Innenminister Kickl geplanten Massenquartiere zu verhindern.
  • mein.aufstehn.at ist eine neue Plattform, auf der du deine eigenen Petitionen und Kampagnen starten und dich für deine Anliegen einsetzen kannst.

Der Anti-Kürzungs-Ball war ein voller Erfolg – er wurde so gut “besucht”, dass wir Spenden in Höhe von 13.000€ gesammelt haben! Das hat alle unsere Erwartungen übertroffen! 

Frauenlandretten bedankt sich bei allen, die sich an der Aktion (oder an dem Aufruf) beteiligt haben und die damit ihrer ethischen Empörung und Solidarität Ausdruck verliehen haben! Die Zivilgesellschaft ist mehr denn je gefordert Widerstand zu leisten. Ein strategisches WIR ist jetzt angesagt! Verbünden wir uns weiter!

Vielen, vielen Dank für eure Spende. Der Betrag unterstützt die Plattform Sichtbar Werden dabei Menschen mit Armutserfahrungen österreichweit zu vernetzen, gemeinsam Forderungen zu formulieren und Aktionen zu veranstalten. Mit dem zentralen Ziel in der Öffentlichkeit mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Armut jede und jeden treffen kann und ein gutes soziales Netz wichtig für uns alle ist.

„Vielen Dank für die Unterstützung! Obwohl der politische Gegenwind stärker denn je bläst, ist es schön zu wissen, dass es noch viele engagierte Menschen gibt, die sich gegen Hass und Ausgrenzung und für ein solidarisches Miteinander aussprechen. Eure Spende wird dafür eingesetzt, um Geflüchteten ein neues Zuhause in Privatunterkünften zu finden, einen Austausch mit WGs und Familien auf Augenhöhe zu ermöglichen und für eine offene Gesellschaft einzutreten! Danke dafür!“