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„Wenn ich ungültig oder ‘weiß’ wähle, kann ich meinem Protest Ausdruck verleihen”, denken viele, die mit keinem der beiden Kandidaten einverstanden sind. “ – Ein Protest, der ankommt? Oder nutzt er am Ende vielleicht doch nur dem Falschen?
Rein mathematisch hat die Enthaltung, also ‘weiß’, ungültig oder gar nicht zu wählen, keine Auswirkung auf das Wahlergebnis: Der Bundespräsident wird von den abgegebenen gültigen Stimmen bestimmt – egal, ob 99 oder nur 1% der ÖsterreicherInnen zur Wahlurne gehen.
Ein echter Protest, ist es damit auf keinen Fall – insbesondere bei einer Stichwahl “1 gegen 1”, wo es um ein “Entweder-Oder” geht. Im Gegenteil: Je weniger gültige Stimmen abgegeben werden, umso “billiger” wird auch das Gewinnen. Proportional gesehen profitiert also der stärkere Kandidat.
Am Ende sind die ungültigen WählerInnenstimmen maximal ein Begleitsatz in der Wahlberichterstattung – der Protest verpufft. Wer nicht wählt, liefert sich also dem Willen der übrigen WählerInnen aus und schadet so vor allem sich selbst.
Demokratie ist immer ein Kompromiss. Wenn du den Eindruck hast, du hättest nur die Wahl zwischen einem kleineren und einem größeren Übel: „Weiß“ wählen unterstützt immer das größere Übel. Willst du das wirklich?
Diesen Beitrag verdanken wir Melanie. Sie ist Mitarbeiterin bei #aufstehns Partnerorganisation Campact in Deutschland und hat sich die Bundespräsidentenwahl für uns aus der Außenperspektive angeschaut.
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Quellen:
http://www.polipedia.at/tiki-index.php?page=Ung%C3%BCltig+w%C3%A4hlen
http://www.derwesten.de/politik/nicht-waehlen-geht-nicht-id8410093.html
Es erfordert manchmal ganz schön viel Überzeugungskraft, unsere FreundInnen, unsere Bekannten und unsere Familie davon zu überzeugen, wählen zu gehen. Mit unserer Argumentationshilfe wollen wir euch dabei unterstützen.
Wir haben einige der wichtigsten Argumente aufgelistet – damit es euch gelingt, noch ganz viele Menschen für euer Team zu gewinnen und gemeinsam die Wahl am 22. Mai zu entscheiden.
Unser Zusammenleben
Angstmache und Ausgrenzung bedrohen unser respektvolles Miteinander – ungeachtet von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, Alter, sexueller Orientierung oder Religion. Was uns als einzelne und als Gesellschaft auszeichnet, steht dabei auf dem Spiel: Unsere Menschlichkeit und unsere Nächstenliebe.
Unser Wohlstand
Schutzsuchenden und ZuwandererInnen die Schuld zuzuschieben, bringt die Schwächsten in unserer Gesellschaft auch nicht weiter. Dass viele von uns nichts vom Wohlstand spüren, liegt daran, dass Reichtum hierzulande extrem ungleich verteilt ist. Wer die Schuld bei anderen sucht und sich gleichzeitig für die Kürzung von Sozialleistungen ausspricht, verschlimmert die Situation nur weiter.
Unsere Weltoffenheit
Wer Österreich abschotten will, schädigt unseren internationalen Ruf: Das trifft den Tourismus, der mit Österreichs weltoffener Gastfreundschaft und Wien als bunter und toleranter Metropole wirbt, genauso wie die Exportwirtschaft, die auf grenzübergreifendes Vertrauen baut.
Unsere Stabilität
Ein Präsident der seine Macht gegenüber Regierung und Parlament ausbaut, würde eine Verfassungskrise auslösen. In Kombination mit einem fragwürdigen Verhältnis zur österreichischen Vergangenheit würde Österreich riskieren, außenpolitisch isoliert zu werden.
Die Argumentationshilfe als PDF zum Downloaden, zum Ausdrucken und Weiterleiten.
Du hast noch Fragen, Wünsche oder Anregungen? Schreib’ uns: jetzt@aufstehn.at
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Quellen & Nachlese:
Zusammenleben:
https://www.fpoe.at/fileadmin/user_upload/www.fpoe.at/dokumente/2015/Handbuch_freiheitlicher_Politik_WEB.pdf
http://wienerin.at/home/jetzt/4984493/Fail-der-Woche_Norbert-Hofer-fordert-Bedenkzeit-vor-Abtreibung
http://derstandard.at/1202375309386/Parlamentarische-Anfrage-FPOe-stellt-Fristenloesung-erneut-in-Frage
http://derstandard.at/2000035915009/Was-die-FPOe-mit-Lesben-und-Schwulen-vorhat
Wohlstand:
http://orf.at/stories/2304376/
http://www.profil.at/oesterreich/klassenkampf-wirtschaft-fpoe-6228958
https://www.facebook.com/ZeitimBild/videos/10154037591001878/4
http://diepresse.com/home/politik/bpwahl/4970710/Jobvermittlung-nur-gegen-Beitrag-AMS-kritisiert-Hofer
http://www.dasbiber.at/blog/was-hofer-verspricht-und-was-er-wirklich-tut
Stabilität:
http://kurier.at/politik/inland/fpoe-bundespraesident-koennte-sp-vp-personal-aussuchen/195.152.110
http://oe1.orf.at/artikel/429966
http://derstandard.at/1381370857871/Hofer-stellt-erneut-Verbotsgesetz-in-Frage
http://newsv1.orf.at/061030-5431/?href=http%3A%2F%2Fnewsv1.orf.at%2F061030-5431%2F5432txt_story.html
http://derstandard.at/2000034177557/Schwarz-Rot-Gold
Weltoffenheit:
http://www.trend.at/politik/bundespraesidenten-wahl-erwachen-macht-6358825
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/wahl-in-oesterreich-der-verrat-am-weltoffenen-land-14218940.html
Wir haben uns für euch auf die Suche nach den gängigsten Mythen und den häufigsten Stammtischparolen gemacht und sie einem Faktencheck unterzogen.
Mythos 1: “Es ist eh wurscht, wer Bundespräsident wird – am Ende entscheiden der Kanzler und seine Regierung”
Bislang war das so – aber nur, weil die verfassungsrechtlichen Befugnisse des Amtes von den bisherigen Präsidenten nicht voll ausgeschöpft worden sind. Grundsätzlich kann der Bundespräsident nämlich zum Beispiel auch die gesamte Regierung oder einzelne Regierungsmitglieder entlassen und sie gegen welche, die ihm besser gefallen, austauschen.[1] Dass er das tun würde, hat Hofer mehrmals bestätigt – auch, dass er gerne die Befugnisse des Bundespräsidenten weiter ausbauen möchte, sobald er im Amt ist.[2]
Mythos 2: “Wir wollen einen, der sich für den ‘kleinen Mann’ einsetzt”
Nach außen hin gibt sich Norbert Hofer gerne als Vertreter der ArbeiterInnen und Angestellten – des “einfachen Österreichers”, wie er es nennt. In Wahrheit widersprechen seine wirtschaftspolitischen Forderungen aber den Interessen von diesen Gruppen: So hat er sich zum Beispiel gegen Vermögenssteuern ausgesprochen.[3] Und das AMS soll, wenn es nach Hofer geht, Jobs nur an jene vermitteln, die auch schon einmal in das System eingezahlt haben – arbeitslose Jugendliche bekämen dann z.B. keine Unterstützung mehr bei der Arbeitssuche.[4]
Mythos 3: “Aufstehen für Österreich!”
Norbert Hofer sagt, er will “Aufstehen für Österreich”, hat aber ein zweifelhaftes Verhältnis zu Österreich. Er ist Mitglied einer Burschenschaft die “die geschichtswidrige Fiktion einer ,österreichischen Nation‘ ablehnt“. Statt rot-weiß-rot trägt Hofer bei offiziellen Auftritten die schwarz-rot-goldene Schärpe, die Farben der deutschen Flagge.[5]
Mythos 4: “Norbert Hofer ist das gemäßigte Gesicht der FPÖ”
Norbert Hofer stellt das Verbotsgesetz in Frage – seiner Meinung nach, sollte es nicht strafbar sein, wenn man Nazi-Verbrechen öffentlich leugnet, verharmlost, gutheißt oder rechtfertigt.[6] Der rassistischen Pegida-Bewegung aus Deutschland, die u.a. mit gewaltsamen Übergriffen auf Flüchtlingsunterkünfte in Verbindung steht, kann er einiges abgewinnen.[7]
Mythos 5: “Jemand muss uns ja vor den Wirtschaftsflüchtlingen schützen, die uns die Arbeitsplätze wegnehmen”
Wenn Norbert Hofer sagt, dass 80% Wirtschaftsflüchtlinge hierher kommen, die den ÖsterreicherInnen die Arbeit wegnehmen, irrt er gleich doppelt: Von den Menschen, die 2015 nach Österreich gekommen sind, kamen die meisten Schutzsuchenden aus den Krisengebieten Afghanistan, Syrien und Irak.[8] Als Asylsuchende sind sie hier bis auf einige wenige Ausnahmen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.[9]
Überzeugt? Jetzt #aufstehn, StimmungsmacherIn werden und am 22. Mai die Wahl beeinflussen! aufstehn.at/unsere-wahl
Noch Fragen, Wünsche oder Anregungen? Schreib’ uns: jetzt@aufstehn.at
Hier findest du den Mythencheck als PDF zum Downloaden, zum Ausdrucken und Weiterleiten.
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[1] http://kurier.at/politik/inland/fpoe-bundespraesident-koennte-sp-vp-personal-aussuchen/195.152.110
[2] http://oe1.orf.at/artikel/429966
[3] http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100813_OTS0092/fpoe-hofer-vermoegenssteuer-burgstaller-weist-faymann-in-die-schranken
[4] http://diepresse.com/home/politik/bpwahl/4970710/Jobvermittlung-nur-gegen-Beitrag-AMS-kritisiert-Hofer
[5] http://derstandard.at/2000034177557/Schwarz-Rot-Gold
[6] http://derstandard.at/1381370857871/Hofer-stellt-erneut-Verbotsgesetz-in-Frage
[7] http://kurier.at/politik/inland/dritter-nr-praesident-hofer-haelt-pegida-anliegen-fuer-berechtigt/105.504.541, http://www.spiegel.de/panorama/justiz/asylbewerber-pegida-motiviert-offenbar-rechtsextreme-gewalttaeter-a-1017692.html
[8] http://www.bmi.gv.at/cms/bmi_asylwesen/statistik/start.aspx
[9] http://www.unhcr.at/unhcr/in-oesterreich/fluechtlingsland-oesterreich/questions-and-answers/asylsuchende-in-oesterreich.html