Plakat-Aktion: So wollen wir das Tabu brechen

In der Vorweihnachtszeit hingen in allen österreichischen Landeshauptstädten unsere Plakate zum Thema männliche Gewalt gegen Frauen. So machten wir auf das Thema aufmerksam und zeigten, wohin sich Betroffene wenden können, um Hilfe zu erhalten. Mehr als 400 Einzelpersonen aus der #aufstehn-Community haben die Plakate mit ihrer Spende ermöglicht. Hier kannst du nachlesen, wie wir das geschafft haben und wie es jetzt weitergeht.

Gewalt gegen Frauen geht uns alle an

Männliche Gewalt an Frauen ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt: Sie fängt bei abfälligen Kommentaren an und geht über psychische Gewalt bis hin zu körperlicher Gewalt und Mord. Ein Großteil der Fälle findet im eigenen Zuhause statt, was dazu führt, dass es ein Tabu-Thema ist und viel zu wenig darüber gesprochen wird. Genau das ist aber dringend notwendig, um Gewalt zu verhindern und Betroffene zu schützen.

Gerade in der Vorweihnachtszeit wird es gefährlich, denn da erreicht jedes Jahr die Zahl der Fälle der Gewalt im eigenen Zuhause ihren Höhepunkt [1] – und Lockdowns verschärfen die Situation.

Deshalb ist es so wichtig miteinander darüber zu sprechen: Ob in deiner Familie, deinem Bekanntenkreis oder in der gesamten Gesellschaft. Mit den Plakaten signalisieren wir: Gewalt ist keine Privatsache, sie geht uns alle an – und jede_r kann einen Beitrag leisten.

In dem Bild steht schwarz auf weiß: "Jede fünfte Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt" (Quelle: FRA 2014). Darunter sind fünf symbolische Frauenfiguren in orange. Die fünfte Figur ist in dunklem orange, die anderen vier in hellem orange.

Politiker_innen sehen zu

Die Antwort der politischen Entscheidungsträger_innen bleibt bescheiden. Frauenministerin Susanne Raab stockte zwar das Frauenbudget auf – für die ausgelasteten Frauenhäuser und Expert_innen steht allerdings fest: Das reicht nicht mal ansatzweise! Hilfseinrichtungen und Beratungseinrichtungen sind überlastet [2]. Expert_innen fordern seit Jahren mehr Mittel.

Und obwohl Gewalt Zuhause durch die Pandemie gestiegen ist und fast jede zweite Woche ein Mann eine Frau tötet, bleibt die Regierung beim Schutz von betroffenen Frauen säumig.

 

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Wir nehmen die Sache selbst in die Hand

Mit Plakaten in allen Landeshauptstädten haben wir das Problem der männlichen Gewalt in die Öffentlichkeit gebracht und gezeigt, wohin sich Betroffene wenden können, um Hilfe zu erhalten.
Neben den Nummern der Frauenhelpline und Telefonseelsorge waren auch die Nummern des Männernotrufs und der Männerinfo auf dem Plakat. Alle sind österreichweit rund um die Uhr und kostenlos erreichbar:

  • Die Frauenhelpline ist österreichweit rund um die Uhr, gebührenfrei und vertraulich erreichbar unter: 0800 222 555
  • Beratung für Männer gibt es bei der Männerinfo: 0800 / 400 777 oder 
  • beim Männernotruf: 0800 / 246 247
  • Auch die Telefonseelsorge ist unter 142 rund um die Uhr erreichbar. 

 

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Auch die Medien greifen Diskussion auf

Nur allzu oft wird männliche Gewalt gegen Frauen als “Privatsache” oder Tabu behandelt. Unser Ziel war es, eine Diskussion zu starten und dem Thema mehr Öffentlichkeit zu verschaffen – und wir haben es geschafft: Zahlreiche Medien haben sich dank der Plakate dem Thema angenommen und darüber berichtet.

Ein großes Danke geht an die über 400 Menschen aus der #aufstehn-Community, die mit ihrer Spende die Plakat-Aktion möglich gemacht haben! 🧡

Wie geht’s jetzt weiter?

Die Aktionstage “16 Tage gegen Gewalt an Frauen” sind vorbei: Das heißt aber nicht, dass das Problem damit gelöst ist. Wir setzen uns weiterhin dafür ein!

Langfristig braucht es viele Reformen, damit alle in unserer Gesellschaft auch tatsächlich gleichgestellt sind. Aber um Frauen und Kinder vor Gewalt zu schützen, braucht es dringend Maßnahmen, die die politischen Entscheidungsträger_innen umsetzen müssen. Unterstütze jetzt unseren Appell an die Frauenministerin Susanne Raab:

Du hast den Appell bereits unterzeichnet? Teile ihn jetzt mit 3 Freund_innen!

Quellen:
[1] frauenhelpline.at: Jahresbericht 2020
[2] Der Standard, 30.04.2021: Gewalt gegen Frauen: Opferschutzeinrichtungen völlig überlastet

#aufstehn gegen Femizide

Seit 9. Dezember hängen in allen Landeshauptstädten Österreichs Plakate mit der Aufschrift: “Man tötet nicht aus Liebe”. Hinter der Aktion stehen wir: Die zivilgesellschaftliche Kampagnenorganisation #aufstehn. Über 400 Einzelpersonen haben die Plakate über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert. Wieso wir uns für einen besseren Gewaltschutz einsetzen, warum wir dazu diese Plakate in ganz Österreich aufgehängt haben und was du konkret tun kannst, um gegen Gewalt an Frauen aufzustehn, erfährst du hier. 

Wer ist #aufstehn?

#aufstehn ist eine zivilgesellschaftliche Kampagnenorganisation mit einer Community von über 360.000 Menschen aus ganz Österreich. Wir setzen auf digitale Tools, um politische Mitbestimmung online sowie offline zu ermöglichen und Politik und Gesellschaft mitzugestalten – für ein positives Miteinander, soziale Gerechtigkeit, faires Wirtschaften und den Schutz unseres Planeten.

Was ist der Zweck dieses Plakats?

Seit Jahren fordern Expert_innen und Betroffene bessere Maßnahmen und mehr Geld für den Gewaltschutz. Doch die Frauenministerin reagiert nicht. Deshalb haben wir die Sache selbst in die Hand genommen: Mit Plakaten in allen Landeshauptstädten bringen wir das Problem der männlichen Gewalt in die Öffentlichkeit und zeigen, wohin sich Betroffene wenden können.

Wieso ist es wichtig, über Gewalt an Frauen zu sprechen?

Männliche Gewalt an Frauen ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt: Sie fängt bei abfälligen Kommentaren an und geht über psychische Gewalt bis hin zu körperlicher Gewalt und Mord. Ein Großteil der Fälle findet im eigenen Zuhause statt, was dazu führt, dass es ein Tabu-Thema ist und viel zu wenig darüber gesprochen wird. Genau das ist aber dringend notwendig, um Gewalt zu verhindern und Betroffene zu schützen.

Gerade in der Vorweihnachtszeit wird es gefährlich, denn da erreicht jedes Jahr die Zahl der Fälle der Gewalt im eigenen Zuhause ihren Höhepunkt [1] – und der derzeitige Lockdown verschärft die Situation. 

Deshalb ist es so wichtig miteinander darüber zu sprechen: Ob in deiner Familie, deinem Bekanntenkreis oder in der gesamten Gesellschaft. Mit den Plakaten signalisieren wir: Gewalt ist keine Privatsache, sie geht uns alle an – und jede_r kann einen Beitrag leisten. 

In dem Bild steht schwarz auf weiß: "Jede fünfte Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt" (Quelle: FRA 2014). Darunter sind fünf symbolische Frauenfiguren in orange. Die fünfte Figur ist in dunklem orange, die anderen vier in hellem orange.

Politiker_innen sehen zu

Die Antwort der politischen Entscheidungsträger_innen bleibt bescheiden. Frauenministerin Susanne Raab stockte zwar das Frauenbudget auf – für die ausgelasteten Frauenhäuser und Expert_innen steht allerdings fest: Das reicht nicht mal ansatzweise! Hilfseinrichtungen und Beratungseinrichtungen sind überlastet [2]. Expert_innen fordern seit Jahren mehr Mittel. 

Und obwohl Gewalt Zuhause durch die Pandemie gestiegen ist und fast jede zweite Woche ein Mann eine Frau tötet, bleibt die Regierung beim Schutz von betroffenen Frauen säumig. 

Wieso eine Zigarettenschachtel?

Unser Gedanke hinter dem Layout: Warnhinweise wie auf Zigarettenschachteln sollte es auch für männliche Gewalt geben, da diese allein dieses Jahr bereits 30 Frauen das Leben gekostet hat (Stand: 7.12.2022). Es braucht endlich mehr öffentliches Bewusstsein, wie gefährlich männliche Gewalt ist und dass wir alle dagegen aufstehn müssen – in der Arbeit, im Bekanntenkreis oder auf der Straße.

Hier kannst du dir das Plakat herunterladen.

© #aufstehn | Mercan Sümbültepe

5 Dinge, die du tun kannst

1. Unterstütze unseren Appell an die Frauenministerin

Langfristig braucht es viele Reformen, damit alle in unserer Gesellschaft auch tatsächlich gleichgestellt sind. Aber um Frauen und Kinder vor Gewalt zu schützen, braucht es jetzt bereits Maßnahmen, die die politischen Entscheidungsträger_innen umsetzen müssen:

  • Mehr Geld für die Prävention: Damit Gewalt gar nicht erst entsteht, müsste Österreich Berechnungen zufolge 228 Millionen Euro in Präventionsmaßnahmen investieren [7]. Derzeit beträgt das geplante Budget des Frauenministeriums 18,4 Millionen – das sind 12% von dem, was es braucht.
  • Eine flächendeckende Bewusstseins- und Informationskampagne: Damit die Hilfe auch wirklich bei den Betroffenen ankommt und das Problem gesamtgesellschaftlich angepackt wird, müssen schon die Jüngsten sensibilisiert werden.
  • Geschultes Personal in allen Anlaufstellen von der Polizei bis hin zur Justiz: Damit Betroffene in Fällen von Gewalt Zuhause schnell geeignete Unterstützung bekommen und sich sicher und gut aufgehoben fühlen, wenn sie sich an die Behörden wenden.

Unterzeichne auch du und hilf uns, Frauenministerin Raab zum Handeln zu bewegen:

Du hast den Appell bereits unterzeichnet? Teile ihn jetzt mit 3 Freund_innen!

2. Mach mit beim Verharmlosungsradar

Immer noch werden Frauenmorde verharmlost: In den Medien lesen wir viel zu oft von “Beziehungstaten”, “Familientragödien” und “eskalierten Beziehungsstreits”. Sprache prägt unsere Realität – Berichterstattung in den Medien beeinflusst, wie Leser_innen Verbrechen wahrnehmen. Es ist Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen: Mach mit bei unserem Verharmlosungsradar und fordere Chefredaktionen auf, verantwortungsvoll über männliche Gewalt an Frauen zu berichten!

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3. Hör dir unsere aktuelle Podcast-Folge dazu an

In unserem Podcast „aufstehn laut“ haben wir mit Rechtsanwältin Mag.a Sonja Aziz über geschlechtsspezifische Gewalt gesprochen. Sie erzählt uns, was in Österreich konkret passieren muss, um männliche Gewalt zu minimieren. Hier kannst du dir unsere Podcast-Folge “Land der Berge, Land der Femizide” anhören:

Klicke auf den folgenden Button, um den Podcast-Player von Podigee zu laden:

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4. Teile dein Plakat-Foto

Die Plakate hängen noch mindestens bis zum 15. Dezember in allen Landeshauptstädten: Schick uns doch ein Foto von dir vor dem Plakat an jetzt@aufstehn.at oder tagge uns auf Instagram @aufstehn_at!

Hier findest du alle Standorte.

5. Steh auf gegen männliche Gewalt an Frauen

Kennst du eine Frau, die von Gewalt betroffen ist? 

  • Die Frauenhelpline ist österreichweit, rund um die Uhr, gebührenfrei und vertraulich erreichbar: 0800 222 555
  • Beratung für Männer gibt es bei der Männerinfo: 0800 / 400 777 oder 
  • beim Männernotruf: 0800 / 246 247
  • Auch die Telefonseelsorge ist unter 142 rund um die Uhr erreichbar. 

 

Quellen:
[1] frauenhelpline.at: Jahresbericht 2020
[2] Der Standard, 30.04.2021: Gewalt gegen Frauen: Opferschutzeinrichtungen völlig überlastet
[3] aoef.at: GREVIO NGO Schattenbericht

20.000 Unterschriften – und der Kampf für Sexualpädagogik geht weiter! #redmadrüber

FPÖ und ÖVP wollen professionelle externe Fachkräfte für sexuelle Bildung an Schulen verbieten. Das Bündnis #redmadrüber fordert die Beibehaltung und den Ausbau einer qualitätsvollen Sexualpädagogik unter Einbindung von Expert_innen und hat deshalb eine Petition auf mein.aufstehn.at gestartet. Paul von #redmadrüber erzählt uns in diesem Blog-Beitrag, was bisher passiert ist. 

Es ist der 03. Juli, 08:30 morgens vor dem Parlament: Nach drei turbulenten Wochen übergeben wir mit gemischten Gefühlen unsere Petition #redmadrüber – Für qualitätsvolle Sexualpädagogik an Österreichs Schulen! an den Parlamentsdirektor Dr. Dossi.

Als Initiator*innen der Petition sind wir einerseits glücklich und ermutigt, weil sich innerhalb kürzester Zeit breiter Widerstand gegen einen skandalösen ÖVP-FPÖ Antrag zum Verbot schulischer Sexualpädagogik formiert hat. Ein Widerstand, der sich nicht nur in den über 20.000 Unterschriften der Petition ausdrückt, sondern auch in der Tatsache, dass wir bei der Übergabe umringt sind von zahlreichen Vertreter*innen solidarischer Organisationen, die mit uns noch einmal lauthals gegen den rückschrittlichen Antrag protestieren. 

Wir sind aber auch frustriert, weil sich bereits abzeichnet, dass die Abgeordneten den Protest der letzten Wochen ignorieren und den Antrag beschließen werden. Eine Vorahnung, die sich spätabends bestätigt, als der Antrag im Parlament beschlossen wird. Der Kampf für eine zeitgemäße Sexualpädagogik wird also weitergehen. Gemeinsam mit vielen Mitstreiter*innen.

Aber was ist da eigentlich geschehen, in diesen heißen Frühsommerwochen?

Dazu nochmal zurück zu der Nachricht, die wie eine Bombe eingeschlagen ist und den Protest auslöste: Am 14. Juni 2019 verkünden Abgeordnete von ÖVP und FPÖ, dass sie einen Antrag beschließen wollen, der es sexualpädagogischen Vereinen verbietet, zukünftig an Schulen tätig zu sein. Sie nutzten dafür das Mittel des „Entschließungsantrags“, das es dem Parlament ermöglicht, per Mehrheitsbeschluss Minister*innen zum Erlassen von Beschlüssen aufzufordern. Im vorliegenden Entschließungsantrag wurde die Bildungsministerin aufgefordert, einen Beschluss zu fassen, wonach Schulen die Zusammenarbeit mit sexualpädagogischen Vereinen zukünftig untersagt wird. Konservative Hardliner*innen von der ÖVP wie Gudrun Kugler und Rudolf Taschner nutzten das parlamentarische „freie Spiel der Kräfte“ nach dem #Ibizagate, um den Antrag gemeinsam mit FPÖ-Mandatar*innen einzubringen. Sie setzen damit einen jahrzehntelangen Kampf der Rechten gegen emanzipatorische Initiativen fort, der sich heute im Feindbild der sexuellen Vielfalt kristallisiert. Offenbar handelte es sich hier aber auch um eine Retourkutsche dafür, dass das katholisch-konservative Sexualpädagogikprojekt TeenSTAR einige Monate zuvor vom Bildungsministerium wegen homophober und anderer bedenklicher Inhalte von Schulen verbannt wurde. Nun nutzten die Parlamentarier*innen die Gunst der Stunde, um im Gegenzug alle sexualpädagogischen Angebote an Schulen zu verbieten und das mittels Entschließungsantrag im Eilverfahren durchzupeitschen. Der Zeitplan war denkbar knapp: Nur zwei Wochen nach der Ankündigung ging der Antrag in den Unterrichtsausschuss und von dort ins Parlament, wo er eine Woche später bereits beschlossen wurde. An besagtem 03.Juli 2019.

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So unglaublich diese konservative Attacke gegen eine zeitgemäße Sexualpädagogik war, so außerordentlich waren die zivilgesellschaftlichen Reaktionen darauf: Ein erstes Statement, das kurz nach der parlamentarischen Ankündigung auf der Seite der Plattform für Sexuelle Bildung veröffentlicht wurde, wurde von rund 100 Expert*innen und Vereinen unterstützt. Und auch in den Tagen danach setzte sich die Solidarisierungswelle fort. Unterschiedlichste Vereine aus pädagogischen und sozialen Feldern veröffentlichten kritische Stellungnahmen und wiesen auf die Probleme hin, die mit einem Verdrängen der professionellen Sexualpädagogik einhergehen. Die Bandbreite der Kritiker*innen reicht mittlerweile von etablierten Einrichtungen wie der Kinder- und Jugendanwaltschaft oder den Österreichischen Kinderschutzzentren bis hin zu den Pfadfinder*innen und der Katholischen Jugend (hier finden sich alle APA-Presseaussendungen). Unter dem Banner #redmadrüber ist es gelungen, ein breites Bündnis gegen diesen Antrag zu schmieden und öffentliche Sichtbarkeit für diese rückschrittliche politische Initiative zu erzeugen.

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Anfang Juli wurde die Kampagnenseite redmadrueber.jetzt eingerichtet, die Stellungnahmen versammelt, ein Medienecho präsentiert und die weiteren Aktionen begleiten wird. Eine zentrale Rolle für den Aufbau von öffentlichem Druck spielte darüber hinaus die Petition  #redmadrüber – Für qualitätsvolle Sexualpädagogik an Österreichs Schulen! Zwei Wochen nach ihrem Start hat sie die Marke von 20.000 Unterschriften überschritten. Die Übergabe an den Parlamentsdirektor sehen wir dabei als Zwischenschritt und die Petition läuft weiter.

Denn: Die Abgeordneten von ÖVP und FPÖ ignorierten den breiten Widerstand gegen die sachlich nicht begründbare und rückschrittliche Initiative und stimmten für den Antrag, der nun bei der Bildungsministerin liegt. Wir appellieren an die Ministerin, die Kritik von zahlreichen Expert*innen ernst zu nehmen und dem Antrag nicht zu folgen. Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern profitieren von der Zusammenarbeit zwischen der Schule und professionellen sexualpädagogischen Vereinen. Sexualpädagog*innen verfügen über das Wissen, die Erfahrung und die didaktische Kompetenzen, um das komplexe Thema Sexualität umfassend und altersgerecht zu vermitteln. Sexualpädagogik an Schulen zu verbieten, ist ein pädagogischer Rückschritt und entspricht der althergebrachten Haltung von Tabuisierung, Wegschauen und Schweigen, wenn es um Fragen rund um Sexualität geht. 

Wir fordern, dass qualitätsvolle Sexualpädagogik an Österreichs Schulen ausgebaut und nicht zurückgedrängt wird. Die Initiative #redmadrüber wird sich auch in den kommenden Monaten dafür einsetzen, dass der rückschrittliche Antrag nicht umgesetzt wird und es auch weiterhin qualitätsvolle sexualpädagogische Angebote an Österreichischen Schulen gibt.

Du hast die Petition noch nicht unterzeichnet? Hier kannst mitmachen: https://mein.aufstehn.at/p/redmadrueber

Paul hat mehrere Jahre ein sexualpädagogisches Projekt geleitet und ist jetzt an der Universität tätig. Dort befasst er sich aus theoretischer Perspektive mit emanzipatorischer Sexualpädagogik. Bei #redmadrueber setzt er sich dafür ein, dass Sexualpädagogik nicht von konservativen Politiker*innen zurückgedrängt wird.