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5 Dinge, die du gegen eine Abschiebung tun kannst!

Deiner Schulkollegin, deinem Nachbarn oder deinen Bekannten droht gerade eine Abschiebung aus Österreich und du willst helfen, aber weißt nicht wie? Dann bist du hier genau richtig. Wir haben 5 Schritte für dich gesammelt, wie du dagegen aktiv werden kannst. Beachte aber bitte folgendes: In Österreich gibt es jährlich über 6.000 Abschiebungen – doch manchmal gelingt es durch den Einsatz engagierter Mitmenschen, einige davon zu verhindern.

Wichtiger Hinweis bevor du aktiv wirst: Respektiere die Wünsche der Betroffenen. Bitte sprich davor unbedingt mit den betroffenen Personen und kläre mit ihnen ab, was sie brauchen und ob sie mit geplanten Aktionen einverstanden sind. Nur so kannst du ihnen optimal beistehen.

1. Finde heraus, wie die rechtliche Lage ist!

Es ist oftmals gar nicht so leicht herauszufinden, warum unsere Bekannten jetzt genau abgeschoben werden. Schuld daran ist das “Fremdenrecht”. Das sind eigene Gesetze, die nur für Personen geschaffen wurden, die keine österreichische oder EU-Staatsbürger_innenschaft haben. Oftmals ist die ganze Gesetzesmaterie so kompliziert, dass selbst Beamt_innen nicht genau Bescheid wissen.(Das erklärt vielleicht auch, warum ca. 40% der Bescheide vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl aufgehoben werden. [1]) Aber keine Sorge! Es gibt Organisationen, die dir dabei helfen können zu überprüfen, ob den Behörden ein Fehler unterlaufen ist und sie deine Bekannten vielleicht doch nicht abschieben dürfen. Folgende Organisationen haben erfahrene Berater_innen, die dir weiterhelfen können:

2. Zeig, dass du nicht alleine bist und schaffe Öffentlichkeit!

Je mehr Menschen Bescheid wissen, was deiner/deinem Bekannten gerade droht, desto mehr Aufmerksamkeit und Druck kannst du für dein Anliegen schaffen. Doch wie generiert man so viel Aufmerksamkeit? Unser Tipp: Starte eine Petition auf mein #aufstehn und verbreite sie über Soziale Medien, E-Mails und Whatsapp. Das beste daran? Unsere Kampagnenexpert_innen unterstützen dich kostenlos auf mein #aufstehn bei jedem Schritt deiner Petition! So informierst du nicht nur viele Menschen darüber, was gerade mit deinen Bekannten passiert, sondern gibst ihnen auch gleich die Möglichkeit, dagegen aktiv zu werden.

3. Sag den Entscheidungsträger_innen, was du von ihrer Politik hältst!

Jetzt, wo du möglichst viele deiner Bekannten mobilisiert hast, wird es Zeit, dass ihr der Politik zeigt, wie unzufrieden ihr mit ihren Maßnahmen seid. Am Ende des Tages ist es für Politiker_innen essentiell, wie die Bevölkerung zu ihrer Politik steht – sie wollen immerhin wiedergewählt werden. Als allerersten Schritt kannst du einfach mal bei deiner_deinem Bürgermeister_in anrufen und sagen, dass sie handeln sollen. Oft hilft es, wenn auch deine Bekannten anrufen. Je mehr Personen anrufen, desto höher der Druck für die Politiker_innen, aktiv zu werden. Wir haben solche Telefonaktionen als #aufstehn schon oft selbst organisiert. Hier findest du, wie so eine Aktion aussehen könnte!

4. Sag in die Kamera, wie ungerecht die Abschiebung ist!

Über Fernsehen, Zeitungen und Radio erreichst du noch einmal mehr Menschen, die sich deinem Anliegen anschließen können. Schreib also allen möglichen Medien und informiere sie darüber, was ihr gerade macht. Du kannst auch direkt in den Redaktionen anrufen und nach einer zuständigen Redakteurin zu dem Thema fragen. Such einfach mal nach Zeitungsartikeln über andere Abschiebungen und versuche dann deren Autor_innen zu kontaktieren. Du kannst auch eine Pressekonferenz oder eine andere medienwirksame Aktion organisieren und dort Medienvertreter_innen einladen.

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5.  Sei vor Ort, wenn deine Bekannten abgeschoben werden!

Im Normalfall ist klar, an welchem Tag, um welche Uhrzeit und von welchem Ort aus Personen abgeschoben werden. Wenn du all diese Informationen hast, dann sei da, wenn deine Bekannten das Land verlassen müssen. Und am besten bringst du so viele andere Menschen mit, wie du kannst. Du solltest hier natürlich darauf achten, dass du solche Aktionen anmeldest, weil sie sonst eine Verwaltungsstrafe nach sich ziehen könnten. Wenn ihr dann vor Ort seid, zeigt ihr nicht nur euren Bekannten, dass ihr für sie da seid, sondern auch den Behörden und Politiker_innen, dass es Leute gibt, die damit nicht einverstanden sind. Manchmal gelingt es durch derartige Proteste, Abschiebungen zumindest zu verzögern.

Das Wichtigste zum Schluss:

Verlier niemals den Mut und die Hoffnung. Gesetze sind nicht in Stein gemeißelt, sondern reflektieren immer auch die öffentliche Debatte. Je mehr von uns aufzeigen, wie unmenschlich Abschiebungen sind, desto näher kommen wir dem Ziel das ganze Fremdenrecht umzugestalten. So schützen wir zukünftig möglichst viele Menschen, die hier leben!

Quellen:
[1] Der Standard, 10.12.2020: Die absurd hohe Fehlerquote des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl

Jasmin Chalendi hat das #aufstehn-Team als Karenzvertretung bei Kampagnen unterstützt.