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#keineBlumen: Warum wir dem Minister Blumen vor die Tür warfen

#aufstehn / Clara Gottsauner-Wolf

Die Petitionsstarterinnen Sofia und Sophie fordern mit ihrer Petition “#keineBlumen: Weltfrauentag – frei für alle!” auf unserer Petitionsplattform “mein #aufstehn” den 8. März zu einem gesetzlichen Feiertag zu ernennen. Deshalb hat #aufstehn gemeinsam mit #keineBlumen am 8. März eine medienwirksame Aktion vor dem Arbeitsministerium organisiert. Wie die Aktion gelaufen ist, was im Anschluss daran im Ministerium besprochen wurde und wie es jetzt weitergeht, das könnt ihr hier nachlesen.

Mehr als 10.000 Menschen fordern gesetzlichen Feiertag

Wenn österreichische Politiker_innen in dem Tempo weitermachen wie bisher, braucht es noch mehr als fünf Generationen, bis wir von echter Gleichstellung aller Geschlechter sprechen können. “Das dauert viel zu lange”, sagt Sofia Surma, “deshalb wollen wir heuer keine Blumen zum 8. März. Stattdessen fordern wir, dass die Aufmerksamkeit an dem Tag wieder darauf gerichtet wird, dass der Kampf um Gleichberechtigung noch lange nicht vorbei ist.” Um das zu erreichen, haben sich Sofia Surma und Sophie Tschannett etwas überlegt: Gemeinsam haben sie die Petition: “#keineBlumen: Weltfrauentag frei für alle!” auf unserer Petitionsplattform mein #aufstehn gestartet.

Ihre Forderung an Arbeitsminister Martin Kocher: Der 8. März soll ein Feiertag für alle werden. “Diesen Tag zum gesetzlichen Feiertag zu erklären, würde ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen strukturelle Diskriminierung setzen”, erklärt Sophie Tschannett. Innerhalb kürzester Zeit haben sich mehrere tausend Menschen der Forderung angeschlossen – mittlerweile sind es schon über 10.000.

Wir warfen dem Minister Blumen vor die Tür

Anstatt Maßnahmen für echte Gleichstellung zu setzen, wird die Bevölkerung von der Regierung immer wieder vertröstet – am 8. März bekommen als Frauen gelesene Personen dann jährlich von allen Seiten Blumen überreicht. Aber: Keine Blume der Welt kann strukturelle Ungleichheiten ausgleichen. Mit der Blumen-Geste wird der eigentliche Hintergrund des 8. März komplett verdrängt: Der Tag soll darauf hinweisen, dass es im Bereich der Gleichstellung noch sehr viel zu tun gibt und dass wir von echter Gleichstellung noch meilenweit entfernt sind.

Um dem Arbeitsminister vor Augen zu führen, dass wir am 8. März keine Blumen wollen, sondern die echte Gleichstellung aller Geschlechter fordern, warfen wir ihm symbolisch unsere Blumen vor die Füße. Gemeinsam mit einer Gruppe Engagierter versammelten wir uns am Morgen des 8. März vor dem Arbeitsministerium in Wien. Mit jeder geworfenen Blume verkündeten die Teilnehmer_innen der Aktion einen ganz persönlichen Beweggrundrund für die Forderung. Es brauche diesen Feiertag, “weil es in Österreich viel zu wenige qualitative Kindergärten und Kinderkrippen gibt. Und wenn es sie gibt, ist der Betreuungsschlüssel oft 1:15. (…) Es kann einfach nicht sein, dass ich mich als Mutter entscheiden muss, ob ich mein Kind in schlechte Rahmenbedingungen in den Kindergarten steck oder ob ich mich in die Altersarmut begeb’, weil ich nur Teilzeit oder nicht arbeite.”, sagte zum Beispiel Carina und warf eine Blume vors Ministerium. Medienvertreter_innen waren vor Ort und berichteten von unserer Aktion.

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Mehr Bilder der Aktion kannst du dir hier in unserem FlickR Album ansehen.

Im Ministerium

Im Anschluss an die Aktion waren wir zu einem Termin im Ministerium geladen: Gemeinsam mit Sofia haben wir die Petition an eine Stellvertreterin des Arbeitsministers übergeben. In einem konstruktiven Gespräch konnten wir die Forderung im Namen der Unterstützer_innen anbringen. Ein Versprechen, den gesetzlichen Feiertag umzusetzen, wurde uns aber nicht gegeben. Deshalb bleiben die Petitionsstarterinnen weiter am Thema dran und wir unterstützen sie natürlich dabei!

Es geht weiter – du kannst dich jetzt noch der Petition anschließen und Sofia und Sophie in ihrem Anliegen unterstützen. Hier geht’s zur Petition:

Du hast die Petition bereits unterzeichnet? Dann teile diesen Link jetzt mit drei Freund_innen oder Bekannten: mein.aufstehn.at/p/keineblumen

Medien greifen die Diskussion auf

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Flora ist Campaignerin bei #aufstehn und unterstützt das Team bei der Erstellung und Durchführung von Kampagnen. Sie ist seit Jahren in den Bereichen Frauenrechte und Gender tätig und engagiert sich ehrenamtlich auch in anderen Vereinen. Zudem macht sie derzeit ihren Master in Gender Studies.