#Verharmlosungsradar
Eine Vergewaltigung ist keine “Sex-Tat”, ein Frauenmord ist kein “verhängnisvoller Liebesbeweis” und “Corona-Panik” ist kein Grund, jemanden umzubringen: Die Berichterstattung über sexualisierte Gewalt, häusliche Gewalt und Frauenmorde ist verharmlosend und problematisch. Deshalb haben wir den #Verharmlosungsradar ins Leben gerufen: Hier haben wir Medienartikel gesammelt, die unsensibel und beschönigend über sexualisierte Gewalt und Frauenmorde berichten. Hunderte Menschen haben die Redaktionen kontaktiert, die für diese Medienberichte verantwortlich sind, und sie um eine Korrektur gebeten – in einigen Fällen mit Erfolg.
So kannst auch du aktiv werden:
Fordere jetzt eine angemessene Berichterstattung: Mit deiner Hilfe können wir bei Journalist_innen und Redaktionen Bewusstsein dafür schaffen, dass sie sachlich und verantwortungsvoll über Gewalt an Frauen informieren müssen. Wenn du einen verharmlosenden Artikel siehst, kannst du ihn hier dem #aufstehn-Team einmelden.
Hunderte Menschen haben bereits mitgemacht! Sei auch du dabei:
Der Standard
17.07.2024

Im der Standard wird der sexuelle Missbrauch eines jungen Mädchens durch ihre Eltern als „Blutschande“ bezeichnet. Auch wenn dieser Begriff rechtlich ist, verschleiert er die Realität: Inzest. Und: Das damals 14-jährige Mädchen hat nicht mit ihrem Vater „geschlafen“, er hat sie missbraucht und vergewaltigt.
(Quelle)Kurier
03.04.2023

Diese Bezeichnung verharmlost, dass der Mann eine Frau monatelang misshandelt hat und vermittelt auch noch eine Mitschuld des Opfers. Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen und darf nicht mit Eifersucht gerechtfertigt werden, wie hier in dieser Schlagzeile!
(Quelle)ORF
27.01.2023

Belästigung, Vergewaltigung und Missbrauch sind keine Formen von Sexualität, sondern Formen von Gewalt! Sex hingegen passiert in beiderseitigem Einverständnis. Mit dem Begriff „Sextreffen“ wird die Gewalt, die den Betroffenen widerfahren ist, verharmlost.
(Quelle)NÖN
28.07.2022

Vergewaltigung ist kein Sex, sondern Gewalt! Sex passiert in beiderseitigem Einverständnis. Mit der Formulierung „erzwungener Sex“ wird die Gewalt, die den Betroffenen widerfahren ist, verharmlost.
(Quelle)Salzburger Nachrichten
27.09.2021

Der Begriff „Beziehungsstreit“ verschleiert, dass es sich eigentlich um häusliche Gewalt und Frauenmord handelt – und vermittelt auch noch eine Mitschuld des Opfers. Gewalt ist aber durch nichts zu rechtfertigen und darf nicht mit einem Streit gleichgesetzt werden, wie hier in dieser Schlagzeile!
(Quelle)TIROLER TAGESZEITUNG
23.09.2020

Der gesamte Artikel soll Mitleid und Verständnis für den Täter erzeugen, eine gewalttätige Auseinandersetzung wird zur „Rempelei“ und der Mord an seiner Frau wird zum „Gattenmord“ und als „Befreiungstat“ des Mannes dargestellt. Auch an voyeuristischen Details zum Tathergang wird nicht gespart.
(Quelle)VIENNA.at
14.09.2020

Begriffe wie „eskalierter Beziehungsstreit“ verharmlosen die Geschehnisse, lassen häusliche Gewalt als unvermeidbar oder schicksalshaft erscheinen und vermitteln, dass das Opfer eine Mitschuld hat. Schwere Verletzungen sind kein normaler Ausgang eines Beziehungsstreits!
(Quelle)TIROLER TAGESZEITUNG
05.09.2020

Diese Schlagzeile vermittelt, dass der Täter aus Liebe gehandelt hat und verharmlost so die Gewalt. Man tötet nicht aus Liebe! Das Opfer trifft keine Schuld.
(Quelle)Bist auch du auf einen problematischen Artikel gestoßen?
Dann schick uns die Details, den Link oder ein Foto des Berichts und wir prüfen, ob das ein Fall für unseren #Verharmlosungsradar ist!
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