70.000 für ein starkes EU-Plastik-Gesetz

Seit über einem Jahr sind wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen aus ganz Europa gegen Plastikmüll aktiv. Wir sammelten über 700.000 Unterschriften, hängten riesige Plakate in Brüssel auf und trafen uns mit dem Vizepräsidenten der EU-Kommission. Was haben wir gejubelt, als es vor wenigen Monaten geheißen hat, dass die EU dem Plastikmüll endlich den Kampf ansagt und eine ehrgeizige Strategie verabschiedet, um Mikroplastik und Einweg-Plastik zu reduzieren und das Recycling auszubauen.

Aber: Hatten wir uns zu früh gefreut? Denn eine Hürde musste das Plastik-Gesetz noch schaffen: Bis Ende Dezember wurde der Gesetzes-Entwurf fertig verhandelt und einige EU-Regierungen wollten das bahnbrechende Plastik-Gesetz deutlich aufweichen. Konzerne würden dann weiterhin die Kosten ihrer Umweltverschmutzung auf die Gesellschaft abwälzen können.

Bei all den Verhandlungen hatte Österreich als Vorsitzland im Rat der Europäischen Union eine Schlüsselrolle inne. Deshalb haben wir gemeinsam mit Partnerorganisationen einen Appell an Umweltministerin Elisabeth Köstinger, gestartet und sie aufgefordert, das Aufweichen des Gesetzes-Entwurfs zu verhindern! Binnen kürzester Zeit schlossen sich über 70.000 Menschen dem Appell an. Die Unterschriften haben wir dann an Umweltministerin Köstinger übergeben und noch einmal klar gemacht: das ehrgeizige EU-Plastik-Gesetz sollte auch wirklich durchgesetzt werden.

Und unsere Bemühungen waren erfolgreich: Nach zähen Verhandlungen wurde das Gesetz am 19. Dezember mit großer Mehrheit angenommen, die EU hat sich auf das Verbot von Einweg-Plastik geeinigt!

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Das Einweg-Plastik, für das es bereits gute Alternativen gibt, soll in den kommenden Jahren komplett aus dem Handel verschwinden und das restliche Verpackungsplastik drastisch reduziert werden. Nun liegt es an den Mitgliedsstaaten, die Richtlinie innerhalb der nächsten zwei Jahre umzusetzen. Auch Österreich muss klare Reduktionsziele formulieren und Maßnahmen, wie die Einführung eines Pfandsystems auf Plastikflaschen, umsetzen. Wir bleiben dran!

 

Soma Ahmad hat #aufstehn als Campaignerin in der Planung und Gestaltung von Kampagnen unterstützt. Bei ihrem Engagement in verschiedenen NGOs beschäftigt sie sich v.a. mit den Themen Diversität, Gender und Menschenrechte.