Gemeinsam haben wir uns 2023 für unsere Demokratie, ein gutes Zusammenleben und einen lebenswerten Planeten stark gemacht. Mit schlagkräftigen Appellen, aufsehenerregenden Aktionen und wirksamen Mailprotesten haben wir uns bei Entscheidungsträger_innen Gehör geschafft, für Schlagzeilen gesorgt und am Wichtigsten: Veränderung bewirkt.
JAHRESBERICHT 2023
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Unter Blitzlichtgewitter und dem Jubel von hunderten Engagierten haben wir der personifizierten Justitia den roten Teppich ausgerollt. Mit unserer Gala gegen Korruption haben wir so die Gerechtigkeit ins neu eröffnete Parlament einziehen lassen.
Männliche Gewalt an Frauen ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt – und wird trotzdem viel zu wenig thematisiert. An fünf Aktionstagen haben wir gemeinsam mit dem Theaterkollektiv Hybrid Aufmerksamkeit auf das Thema Gewaltschutz gelenkt: Mit künstlerischen Performances, Expert_innendiskussionen und einem eigens gegründeten Chor.
Ende Mai kamen Vorwürfe sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch rund durch Mitglieder der Band Rammstein ans Licht. Trotz der Forderung von über 17.000 Menschen sagten die Veranstalter die Wien-Konzerte der Band nicht ab. Deshalb zogen wir mit fast 2000 Menschen vor das Ernst-Happel-Stadion – mit der Botschaft: “Wir glauben den Betroffenen!”
Über 10.000 Menschen haben unseren Appell unterzeichnet, damit Österreich Erdbeben-Überlebende aus der Türkei und Syrien aufnimmt. Wir haben Innenminister Karner einen Besuch abgestattet.
Gemeinsam mit zahlreichen Organisationen und hunderten Menschen waren wir bei der Angelobung der niederösterreichischen Landesregierung in St. Pölten, um gegen die schwarz-blaue Koalition zu protestieren. Denn für uns ist klar: “Keine Koalition mit Rassisten!”
Anlässlich des Tages der Erde haben wir gemeinsam mit den “Artists For Future Austria” einen Blick in die Zukunft ermöglicht – in der Form eines vier Meter langen Kunstwerkes am Platz der Menschenrechte in Wien.
Damit die Politik endlich unsere Alpen schützt, haben wir gemeinsam mit Petitionsstarter Gerd und der Initiative “Protect Our Winters” den 5. Mai zum Tag zum Schutz der Alpen ausgerufen. Mit einem 10 Meter großen Banner direkt am Mittelbergferner Gletscher im Pitztal machten wir auf die akut gefährdete Landschaft aufmerksam.
Über 20.000 Menschen waren am 15. September beim Klimastreik in Wien dabei. Mit Trillerpfeifen, riesigem Banner und dutzenden Fahnen forderten wir von der Regierung dringende Klimaschutz-Maßnahmen.
Wichtiger Erfolg: Gemeinsam mit über 17.000 Menschen und zahlreichen Aktivist_innen haben wir dafür gesorgt, dass die Gesundheitsversorgung von ungewollt Schwangeren in Vorarlberg sichergestellt ist. Dazu waren wir auch bei Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und sprachen mit ihr über die aktuelle Situation für ungewollt Schwangere im Ländle.
Unsere Kampagnen-Highlights 2023
Im Jänner haben wir Gerechtigkeit ins neu renovierte Parlament einziehen lassen – in Form der personifizierten Justitia. Hunderte Menschen jubelten ihr zu, wie sie auf rotem Teppich und unter Blitzlichtgewitter ins Hohe Haus zurückkehrte. Der Anlass: Das Antikorruptionsvolksbegehren wurde am Tag darauf im Justizausschuss behandelt. Die Regierung hat zwar einige Maßnahmen gegen Korruption umgesetzt – doch einige Baustellen bleiben offen. Wir werden den Politiker_innen weiterhin genau auf die Finger schauen, um Korruption in Österreich endlich den Riegel vorzuschieben.
Kurz nachdem die ersten Berichte von Betroffenen sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch rund um Rammstein-Konzerte ans Licht kamen, startete #aufstehn einen Appell an die Konzertveranstalter_innen: “#KeineBühne für mutmaßliche Täter”. Mehr als 17.000 Menschen forderten die Absage der Konzerte. Doch die Veranstalter_innen reagierten nicht – deshalb organisierte #aufstehn mit einem breiten Bündnis an Unterstützer_innen am Konzerttag eine Kundgebung. Über 2.00 Menschen versammelten sich vor dem Wiener Ernst-Happelstadion mit der Botschaft: “Wir glauben Betroffenen!”.
Gewalt an Frauen stoppen!
Österreich ist das einzige Land in Europa, in dem mehr Frauen als Männer getötet werden. Um darauf aufmerksam zu machen, haben wir mit dem Theaterkollektiv Hybrid an fünf Plätzen Wiens mit Performances, Diskussionen und einem eigens gegründeten Chor für Furore gesorgt. Auch anlässlich der “16 Tage gegen Gewalt an Frauen” haben wir online mit unseren Aktionstagen gezeigt, was jede_r von uns – speziell Männer – tun können, um Gewalt an Frauen zu stoppen.
Auch 2023 war Klimaschutz ein zentrales Thema: Gemeinsam mit den "Artists For Future Austria" haben wir mit drei unterschiedlichen Aktionen einen Blick in die Zukunft geworfen. Bei einer Live-Malaktion verwandelten Künstler_innen eine düstere Fabriklandschaft in ein Bild der Zukunft, die wir uns wünschen – wie die Welt ausschauen kann, wenn Entscheidungsträger_innen in Politik und Wirtschaft die Klimakrise endlich anpacken. Auch beim alljährlichen Klimastreik im September gingen wir wieder gemeinsam mit über 20.000 Engagierten in ganz Österreich auf der Straße, um von der Regierung dringende Klimaschutzmaßnahmen einzufordern.
Im Herbst 2023 wollte der rechtsextreme Verschwörungssender AUF1 im deutschsprachigen TV durchstarten und Hass und Hetze an ein Millionenpublikum verbreiten. Doch nur zwei Monate nach Sendestart hat die deutsche Medienaufsicht AUF1 die Ausstrahlung verboten – auch dank der über 18.000 Unterstützer_innen des #aufstehn-Appells an die deutsche Medienaufsicht.
… und machen Schlagzeilen!
[...] Das Rechtsstaat- und Antikorruptionsvolksbegehren wollte der Korruption in Österreich daher den Riegel vorschieben. Mehr als 300.000 Unterstützungserklärungen und Eintragungen konnten gesammelt werden. Heute werden die 72 Forderungen im Justizausschuss behandelt. Einige wurden bereits umgesetzt, die anderen sollen nun verstärkt beleuchtet werden. Schon am Mittwoch feierte die NGO #aufstehn daher die “Rückkehr der Justitia” ins Parlament. [...]
[...] „Keine Koalition mit Kellernazis“, „Keine Koalition mit Rassisten!“, „Schämen Sie sich Fr. Kickl-Leitner“ und „Abstand halten gegen rechts“. Veranstaltet wurde die Kundgebung von SOS Mitmensch in Kooperation mit #zusammenHalt NÖ, #aufstehn, Omas gegen Rechts, Verein Willkommen Scheibbs, SOS Balkanroute [...]
[...] Anlässlich des Earth Day, der am Samstag begangen wurde, sollte damit der Blick in die Zukunft symbolisiert werden – der je nach Handlung der Entscheidungsträger positiv oder negativ aussieht. Statt Autos wurden Passanten angehalten und ersucht, ihre Klima-Anliegen an die Regierung aufzuschreiben, damit #aufstehn diese an die Politik herantragen kann. [...]
[...] Womit es sicherlich nicht mehr weitergehen dürfe, so Johanna Morandell (#aufstehn), sei das weitere Verbauen von Natur für “kurzfristige Wirtschaftserfolge. Der Adressat all dieser Botschaften ist klar benannt: Die Landesregierung. [...]
Die Resonanz war enorm: Als die zivilgesellschaftliche Kampagnenorganisation #aufstehn kürzlich eine Umfrage zu psychischer und physischer Arbeitsbelastung von Pflegekräften startete, nahmen daran fast 20.000 Personen teil, 13.894 davon gaben an, selbst in Pflegeberufen zu arbeiten.
Die Organisation "#aufstehn" hat eine Online-Petition gestartet, die bisher von über 17.000 Menschen unterzeichnet wurde. [...] "Nach Mikl-Leitners Kniefall in Niederösterreich droht jetzt auch in Salzburg, dass Hass und Hetze in den Landtag einziehen", heißt es in der Petition von #aufstehn.
#aufstehn hatte Anfang Juni eine Onlinepetition gestartet, mit der man sich gegen die Durchführung der Konzerte aussprach und die bis heute von mehr als 17.000 Personen unterzeichnet wurde. Gemeinsam mit Organisationen wie dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), dem Österreichischen Frauenring oder Claim the Space hat man zur heutigen Protestaktion unter dem Motto „Keine Bühne für mutmaßliche Täter“ geladen. „Wir sind der Meinung, dass die Konzerte kein sicherer Ort sind, solange nicht alle Vorfälle geklärt sind“, erklärte Kampagnenleiterin Philine Dressler.
[...] Dadurch soll Druck auf die Politik ausgeübt werden, dass Abtreibungen durchgehend in Vorarlberg angeboten werden, also auch während die neue Ordination umgebaut wird, sagt Kampagnenleiterin Philine Dressler. Zudem könne es nicht sein, dass „Politiker und Politikerinnen, die eigentlich dafür zuständig sind die Gesundheitsversorgung sicherzustellen, hier nach der Pfeife von erzkonservativen Fundamentalisten tanzen“.
Diese Petitionen haben engagierte Menschen auf mein.aufstehn.at gestartet:
Auch auf unserer Petitionsplattform mein.aufstehn.at war 2023 einiges los. Vom Einsatz für mehr Grünflächen, über den Erhalt von günstigem Wohnraum, bis hin zum Einstehen für Rechte intergeschlechtlicher Menschen: Engagierte Gruppen und Einzelpersonen aus ganz Österreich haben auch heuer wieder vollen Einsatz für ihre Anliegen gezeigt – vielerorts mit Erfolg. Hier eine kleine Auswahl an Kampagnen, die auf “mein #aufstehn” ihren Anfang genommen haben:
Intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche erleben in Österreich immer noch medizinische Eingriffe, die weder notwendig noch selbstbestimmt sind. Der Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich (VIMÖ) setzt sich schon lange für ein Verbot dieser Eingriffe ein und konnte seit Mai 2023 knapp 8.000 Unterschriften für sein Anliegen sammeln. Gemeinsam mit VIMÖ haben wir die Forderung auf die Straße getragen. Im Pride Month Juni organisierten wir eine öffentlich wirksame Übergabe der Unterschriften an Justizministerin Alma Zadič und Gesundheitsminister Johannes Rauch. Im Dezember erinnerten wir sie an ihre Versprechen mit einer lauten Kundgebung vorm Parlament. Weiterlesen...
Nachdem Gerd E. 2022 mit seinem Engagement erfolgreich die zerstörerische Gletscherehe Pitztal-Ötztal verhindert hat, setzt er sich nun mit einer neuen Petition gegen die weitere Verbauung der wertvollen Natur- und Gletscherlandschaften ein. Über 100.000 Menschen aus ganz Europa unterstützen die Petition und fordern die Politik auf, unsere Gletscher zu schützen. Jetzt Petition unterzeichnen:
Unbebauter Boden ist eine wertvolle Ressource. Doch in Hinterbrühl will der REWE Konzern eine dieser wichtigen grünen Wiesen mit einem weiteren sinnlosen Billa verbauen. Das lassen sich die Anwohner_innen nicht gefallen – sie fordern: “Die Grüne Wiese muss bleiben!”. Im März 2023 waren wir deshalb gemeinsam mit den Petitionsstarter_innen vor der REWE Zentrale in Inzersdorf und haben dort den Stopp der Bodenversiegelung eingefordert. Aktuell wird der Fall vor dem Verwaltungsgerichtshof verhandelt. Unser Einsatz geht weiter!
Jetzt Petition unterzeichnen!
Schon 2022 konnte die Initiativgruppe Alpbach einen Teilerfolg mit ihrer Petition erreichen: den kostenlosen Zugang zur HPV-Impfung für alle bis 21. Doch die engagierte Gruppe ließ nicht locker. Im Dezember 2023 trafen sie sich erneut mit dem Gesundheitsminister und verdeutlichen: Sexuelle Gesundheit darf nicht unleistbar sein! Mit Erfolg: Die HPV-Impfung soll für alle unter 30 kostenlos sein!
Hier geht's zur Petition:
Erfolg: Südtiroler Siedlung in Salzburg bleibt günstiger Wohnraum!
Alfred B. aus der Südtiroler Siedlung in Salzburg hat sich lautstark gegen die Pläne der BUWOG ausgesprochen. Der Wohnungsriese wollte die bestehenden Häuser abreißen und durch neue teure Wohnungen ersetzen. Sein Einsatz war erfolgreich: Die Petition hat die Abrisspläne öffentlich bekannt gemacht und dadurch war die BUWOG gezwungen, ihre Pläne zurückzuziehen. Weiterlesen...
Diese und viele weitere Petitionen kannst du auf mein.aufstehn.at unterstützen oder selbst eine starten! Du möchtest noch mehr wissen? In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du mit einer Petition Veränderung bewirken kannst.
Wer finanziert das? Schnelle Antwort: Du.
Wir finanzieren unsere Arbeit zum überwiegenden Teil aus Kleinspenden und regelmäßigen monatlichen Förderbeiträgen von Menschen wie dir.
Woher unser Geld kommt…
#aufstehn lebt von Menschen wie dir. Für dich und deine Anliegen machen wir unsere Arbeit. Doch das können wir nur tun, weil wir unabhängig von der Regierung und Unternehmen sind. Deshalb wird die Arbeit von #aufstehn zum Großteil von Menschen wie dir finanziert. Das nennt sich Schwarmfinanzierung – alle geben so viel, wie sie möchten und können. Je mehr Menschen #aufstehn unterstützen, umso stärker können wir unsere volle Kraft entfalten. Einige unterstützen unsere Arbeit immer wieder mit Spenden für ganz konkrete Aktionen – das können Plakate, Demoschilder oder Druckkosten sein. Andere helfen uns mit monatlichen Beiträgen, unsere Grundausgaben für Personal, Miete und Technik zu decken.
Kannst auch du dir vorstellen, unser #aufstehn mit einer monatlichen Spende zu ermöglichen?
Wofür wir unser Geld verwendet haben…
Wir setzen auf die neuesten digitalen Tools und arbeiten extrem effizient. Die Ausgaben für Bürokratie und Verwaltung halten wir dabei minimal. Mit zwölf Mitarbeiter_innen (vier Vollzeit- und acht Teilzeitstellen, Stichtag 31.12.2023) haben wir im vergangenen Jahr dutzende Kampagnen umgesetzt – viele davon mit Erfolg!
Wer steckte 2023 hinter #aufstehn?
Das Herzstück von #aufstehn ist die Community von mehr als 365.000 Engagierten – so wie du –, die immer wieder bei Kampagnen und Aktionen mitmachen. Bei unserem vierzehnköpfigen Team laufen die Fäden zusammen: Maria, Nelson, Johanna, Raoul, Philine, Laura, Flora, Christian, Leonie, Mimi, Prince, Sze, Maria und Ena bündeln eure Stimmen und sorgen dafür, dass eure Anliegen in der Öffentlichkeit und auf der politischen Agenda landen.
Mehr über unser Team erfährst du hier.
Ohne dich geht es nicht
Alles, was wir tun, ist deshalb erfolgreich, weil sich viele Einzelne engagieren. Auch, dass wir finanziell auf stabilen Beinen stehen, verdanken wir Menschen wie dir. Um unsere Unabhängigkeit zu schützen, setzen wir auf Schwarmfinanzierung: Es sind monatliche Beiträge von Einzelpersonen, die es uns ermöglichen, schlagkräftige Kampagnen zu planen und umzusetzen. Werde auch du Förderer_in!